Thomas Jeier

Die ersten Amerikaner

Eine Geschichte der Indianer
Cover: Die ersten Amerikaner
Deutsche Verlags-Anstalt (DVA), München 2011
ISBN 9783421044129
Gebunden, 347 Seiten, 22,99 EUR

Klappentext

Indianer: Das klingt nach Freiheit, Prärie, Büffeljagd und Lagerfeuer - bis der weiße Mann kam und alles kaputt machte. Nach wie vor prägen solche Bilder die geläufigen Vorstellungen über die ersten Bewohner Nordamerikas. Doch wie lebten die Indianer wirklich, wie begegneten sich die Stämme untereinander und was sind die Probleme eines Indianers heute? Thomas Jeier räumt in dieser umfassenden Geschichte der Indianer mit einer Reihe von Klischees auf - Indianer waren weder die "edlen Wilden" noch die ersten Umweltschützer. Zugleich überrascht sein Buch mit einer Fülle bislang unbekannter Erkenntnisse, etwa wenn er über die Hochkultur der Ackerbau treibenden Anasazi schreibt oder deutlich macht, dass die amerikanische Verfassung Vorläufer im Irokesenbund hatte.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 28.01.2012

Kurz und knapp stellt Michael Holmes die zentralen Leistungen dieses Buch vor, das sich von den zahlreichen anderen Büchern über die Ureinwohner Amerikas vor allem dadurch abgrenze, dass es weder die Klischees von den "roten Teufeln" noch die der edlen Wilden bediene. So befasse sich das Buch einerseits mit der Unterdrückung und bis heute andauernden Marginalisierung der indigenen Bevölkerung durch die europäischen Einwanderer, andererseits verschweige es aber auch nicht die teils rigorose soziale Ordnung mancher Stämme. Besonders zu schätzen weiß der Rezensent, dass für den Autor "Indianer auch niemals nur Indianer" sind, sondern vielmehr eine Vielzahl individueller Stämme mit je eigener Kultur und Wertesystem, und freut sich abschließend auch über die Vielzahl zu Wort kommender Stimmen, die ein differenzierteres Bild der Lebenssituation heutiger Indianer zeichnen.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 02.11.2011

Kein populäres Thema, das der Autor sich da vornimmt. Umso mehr freut sich Rezensent Thomas Speckmann, wenn Thomas Jeier hier eine wirklich große Erzählung über den Überlebenskampf der Indianer in Amerika gelungen ist. Für Wildwestromantiker ist das Buch allerdings nichts, warnt Speckmann. Drastik und Prägnanz bei den Schilderungen der den Kampf der Weißen gegen die Ureinwohner der USA prägenden Massaker verschlagen dem Rezensenten immer wieder den Atem. Kein Zweifel für Speckmann, hätte es Genfer Menschenrechtskonventionen damals schon gegeben, die von christlichem Fanatismus entflammten Kolonialmächte und später die USA, sie wären geächtet worden.