Manuel Andrack

Du musst wandern

Ohne Stock und Hut im deutschen Mittelgebirge
Cover: Du musst wandern
Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2005
ISBN 9783462034882
Kartoniert, 218 Seiten, 8,90 EUR

Klappentext

Seit fast zehn Jahren wandert Manuel Andrack er in der Eifel, dem Harz oder durch die Sächsische und Böhmische Schweiz. Von seinen persönlichen Lieblingswanderwegen erzählt er in "Du musst wandern". Dabei wandert er mit Freunden, seinen Kindern und seinen Eltern, aber am liebsten wandert er allein und lange. Oft ist Manuel Andrack den ganzen Tag unterwegs, geht bis zu 40 Kilometer. Er wandert nach dem Abstieg des 1. FC Köln (mit jedem Schritt wurde der Schmerz weniger) und findet Trost beim großen Wanderer Johann Wolfgang von Goethe: "Was ich nicht erlernt habe, das habe ich erwandert."

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.04.2005

Nun, in höhere Gefilde zieht es Manuel Andrack nicht, seine Welt ist die "Normallandschaft" der deutschen Mittelgebirge, wie Rezensent Andreas Rosenfelder etwaigen Extrem-Erwartungen vorbaut. Es geht durch den Hunsrück, die Eifel und das Sauerland, vorbei an Trimm-Dich-Pfaden, an "überquellenden Mülleimern" und "halbtoten Vögeln", und dies alles im Ton der "Dauerironisierung". Rosenfelder vermutet, dass eher die katholischen Jugendfreizeiten als die Suche nach extremen Herausforderungen das geistige Fundament dieser Wanderschaften bildet. Und auch wenn der Vorteil dieses Buches darin besteht, dass man die beschriebenen Touren nachwandern kann, so ist dem Rezensenten doch die Höhe von Reinhold Messners Klassiker "Alleingang Nanga Parbat" lieber.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 12.04.2005

Ganz nett findet Andreas Merkel dieses Buch über das Wandern, das Harald Schmidts "Sidekick" Manuel Andrack nun vorgelegt hat. Eine gewisse Sympathie für Andrack ist beim Rezensenten jedenfalls vorhanden, nimmt er ihn doch vor Kritikern in Schutz, die in ihm nur einen weiteren Beleg für die grassierende Eltonisierung des Fernsehens sehen. Das Buch selbst ist nach Auskunft Merkels kein Wanderführer "im strengen Sinn", eher eine Sammlung von kleinen Erlebnisberichten, "in etwa auf dem Niveau der Einspielfilme in der Harald-Schmidt-Show". Er hebt hervor, dass Andrack das Wandern tatsächlich weniger als trendiger Funsport dient denn als Mittel zur inneren Einkehr, zum "entschleunigten" Bewegen sowie nicht zuletzt dem Kennenlernen der heimatlichen Landschaften. Einen "verstiegenen Peter-Handke-Wanderer" kann Merkel in Andrack freilich nicht erkennen, genieße er doch durchaus die Gesellschaft anderer. Schließlich bekennt der Rezensent, dass er das Wandern unter den zahlreichen Event-Sportarten, von Paragliding bis Pfahlsitzen, immer noch als die "unaufgeregteste und angenehmste" empfindet. Und fügt hinzu: "Genauso verhält es sich mit Manuel Andracks Buch unter den aktuellen Halbpromi-Veröffentlichungen."

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 29.03.2005

Manuel Andrack mag kein "Gedöns", erklärt Martina Knoben, mit Trecken, Biken, Nordic Walken oder anderen technisch aufwändigeren Bewegungsarten habe der Mann an Harald Schmidts Seite nichts zu tun. (Wandern tut er übrigens auch lieber mit seinem Vater, seinen Töchtern oder Freunden, verrät Knoben). Andrack neige zur "meditativen Talwanderung", schreibt die Rezensentin, die ordentlich monoton sei dürfe, weil nur das den Kopf frei mache. Sein Buch, das nachwanderbare Routen durchs deutsche Mittelgebirge anbiete, richte sich an Menschen, die lieber Nah- als Fernreisen unternähmen, böte viel regionale Geschichte, garniert mit klassischen Bildungszitaten, und gäbe darüberhinaus auch eine Menge praktische Tips: Ausstattung (Goretex ja, Wanderstock nein), Essen, Unterkünfte. Und so wie der Wanderer nur gemächlich vorankommt, verfahre Andrack aus als Erzähler: vom Hölzchen aufs Stöckchen kommend, so Knoben, ohne große Höhepunkte, aber mit vielen interessanten Details. Besonders schön wären die kleinen Schwarzweißbilder, mit denen das Buch illustriert sei und Zeugnis von Andracks persönlichen Erlebnissen beim Wandern ablegten.
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