Robert Coover, Art Spiegelman

Street Cop

Cover: Street Cop
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2023
ISBN 9783103975291
Kartoniert, 132 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Clemens Meyer. 2020 hatte Robert Coover gerade eine Geschichte um den letzten New Yorker Streifenpolizisten geschrieben - und bat Art Spiegelman, sie zu illustrieren. So entstand inmitten der Pandemie ein Buch über die Zukunft - und eine Liebeserklärung an den Comic von einem seiner größten Künstler. In einer Welt der Roboter und fliegenden Autos zieht ein altmodischer Streifenpolizist durch New York. Er sehnt sich nach den Tagen, als die Zeit noch linear verstrich und Häuser nicht plötzlich ihren Ort wechselten. Mit Hilfe einer künstlichen Intelligenz, in die er sich ein bisschen verliebt hat und begleitet von einer seltsamen Untoten, macht sich der Street Cop auf die Suche nach einer angeblichen Leiche.Dieses Buch ist eine erschreckend gegenwärtige kleine Dystopie - und ein seltener Glücksfall, der drei erzählerische Großmeister zusammenbrachte: Art Spiegelman, Robert Coover - und Clemens Meyer, der das Buch ins Deutsche übersetzte.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 16.02.2023

"Unschuld und Feindseligkeit" vermischen sich in diesem dystopischen Krimi von Robert Coover, illustriert von Art Spiegelman, auf "atemberaubende Weise", findet Guido Graf. Coover entwirft das groteske Szenario einer futuristischen Großstadt, in der aufgrund ständiger technischer Erneuerungen Chaos herrscht. Party-und Drogenexzesse sind an der Tagesordnung, gleichzeitig wird alles und jeder überwacht. Die titelgebende Hauptfigur, ein etwas dümmlicher, aber sympathischer Polizist, so Graf, findet sich in dieser technisierten, dekadenten Welt nicht zurecht. Graf weist darauf hin, dass Spiegelmans Illustrationen durch das kleine Format das Buchs, "greller und konzentrierter" sind, dabei bedient sich der Illustrator der berühmten Maus-Comics gekonnt verschiedener Stile und fasst gleichzeitig in seinen Bildern immer wieder die Handlung zusammen. Der Krimi stellt aktuelle Fragen zum Verhältnis von Individuum und Technik und greift in satirischer Weise politische Ereignisse der Gegenwart auf, erkennt der Rezensent. Ihm gefällt dabei die Nostalgie von Spiegelmans Bildern, die ein bisschen Trost spenden, angesichts dieser düsteren Zukunftsvision.