Sibylle Berg

Amerika

Roman
Cover: Amerika
Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 1999
ISBN 9783455003277
Gebunden, 239 Seiten, 18,41 EUR

Klappentext

Das wahre Leben ist anderswo. Sagen die Leute. Karla, Raul, Anna und Bert suchen es überall. Im Café, beim Schönheitschirurgen, unter Callboys. Und schließlich sogar in Amerika. Sie leben ein Leben, gegen das es nicht viel zu sagen gäbe. Wären da nicht die ewigen Träume vom großen Glück, von großer Liebe und von noch größerer Karriere.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 11.11.1999

In einer halbherzig positiven Kritik weist Michael Kohtes auf ein "Wunder" hin. anders als in ihren früheren Romanen schlachte die Autorin ihre Figuren am Ende nicht einfach ab, sondern lasse sie diesmal in ihrer banalen Glückssuche am Rande kalifornischer Swimming Pools das Glück tatsächlich finden. Die Frage sei dann nur: Was stellt man mit diesem Glück eigentlich an? Dies sei, popironisch getrübt, "der Kitschroman eines Kitschromans".

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 13.10.1999

Ob Eva Berendt Gefallen an diesem Roman gefunden hat, wird in ihrer Rezension nicht recht deutlich. Zwar beschreibt sie den Inhalt mit recht drastischen Formulierungen, aber das Auftreten von "Zivilisationszombies" und "German Psychos" muss ja per se nicht Schlimmes bedeuten. Zumindest stellt sie fest, dass sich "eine Art rabiate Zeit- und Gesellschaftskritik" in diesem Buch nicht leugnen lässt. Und im Unterschied zu früheren Romanen spielen sich die schlimmen Dinge vorwiegend in den Gedanken der Protagonisten ab und nicht in der Wirklichkeit. Insgesamt scheint die Rezensentin ein wenig ratlos mit diesem Buch zu sein. Was das Besondere an ihm ist? Vielleicht die Tatsache, dass Berg sich in ihrem Roman als Autorin manchmal direkt anspricht und Kommentare abgibt. Berendt vermutet, dass damit klargestellt werden soll, dass zwischen ihr und "ihren erbärmlichen Loser-Helden" durchaus eine Distanz besteht.