Loriot

Bitte sagen Sie jetzt nichts

Gespräche
Cover: Bitte sagen Sie jetzt nichts
Diogenes Verlag, Zürich 2011
ISBN 9783257067873
Gebunden, 256 Seiten, 21,90 EUR

Klappentext

"Das Mikrophon ist jetzt an, Herr von Bülow. Wussten Sie, dass so ein Gerät bis zu zwölf Stunden aufnehmen kann?" Loriot: "Dann halte ich jetzt einfach den Mund." Auch in diesem Interview mit dem etwas unglücklichen Einstieg sagte Loriot dann doch noch etwas, und sogar etwas mehr. Die besten Gespräche von Loriot sind nun zum ersten Mal in einem Buch versammelt. Ganz gleich, wie die Fragen lauten, ob ernst oder unfreiwillig komisch, enigmatisch oder klar immer antwortet Loriot in seiner unnachahmlichen Art und Weise. Dabei verrät er vieles über seine Kindheit, seine Karriere, sein Leben und Werk und macht sich Gedanken über Humor (auch über den deutschen), über Preußen, Wagner, Möpse, die Ehe, Politik und Religion, Liebe und Tod und andere gefragte Themen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.10.2011

Heiterkeit und Melancholie sind die vorherrschenden Gefühlslagen, in die diese gesammelten Loriot-Interviews den Renzensenten Jörg Thomann versetzt haben. Wenn der älter werdende Humorist sein sich verkürzendes Leben betrachte, sei "Wehmut" vorprogrammiert. "Hochkomisch" aber findet Thomann die Gespräche dennoch; beispielsweise, weil Vicco von Bülow ein ums andere Mal, als eine Art Running Gag, sein letztes Interview gegeben habe. Auch widerlegten der spontane Witz des Künstlers - etwa, wenn er seine berühmten Knollnasen als natürlichen Erosionsprozessen unterworfene Spitznasen beschreibt - dessen Behauptung, nur mittels penibler Vorbereitung gut sein zu können, so Thomann. Und noch in einem weiteren Punkt meldet der Rezensent Widerspruch an: Entgegen Loriots eigener Ansicht hält Thomann es sehr wohl für "abendfüllend", wenn jener über sich selbst rede. Zumal auch eine Menge über die Privatperson zu erfahren sei, die sich hinter dieser "großen Karriere" verborgen habe.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 29.09.2011

Rezensent Hilmar Klute hat eigentlich nicht viel übrig für die Gattung des Interview-Buchs. Die von Daniel Keel herausgegebenen Loriot-Interviews allerdings findet er grandios. Vicco von Bülow habe ungern über sein Privatleben gesprochen, so Klute. Das merke man auch den Gesprächen an, in denen Bülow seine "souverän gepflegte Privatheit" behaupte und auf die neugierigen Fragen der Interviewpartner mit Bescheidenheit und Untertreibungen reagiere. Zudem antwortet Bülow häufig in Loriot'scher Manier, wie Klute mitteilt. Dadurch werde das Buch im Grunde zu einem "genuinen Loriot-Prosaband", der zudem ungemein komisch sei, freut sich der Rezensent. Denn was Loriots Cartoons und Sketche auszeichne, finde sich ebenso in diesen Interwiews, meint der Kritiker und würdigt in Bülow den Ideologieverächter, der Parteipolitik meidet, stets den Fortschritt karikiert und "präzise die Koordinaten unserer Humorlage setzt."
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