Christoph Dallach

Future Sounds

Wie ein paar Krautrocker die Popwelt revolutionierten
Cover: Future Sounds
Suhrkamp Verlag, Berlin 2021
ISBN 9783518465981
Kartoniert, 511 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

BRD, um 1968. Wie überall in der westlichen Welt drängt die junge Generation auf radikale Veränderungen. Viele strömen aus den Hörsälen auf die Straße. Manche in den Underground. Und manche in die Übungskeller, auf der Suche nach dem Soundtrack der Bewegung. Die unerhörten Klänge, die deutsche Bands wie Can, Neu!, Amon Düül, Popul Vuh, Tangerine Dream, Faust, Cluster oder Kraftwerk damals produzierten, gelten heute als Blaupause für die moderne Rockmusik. Und der Strom ihrer kreativen Bewunderer und Fortsetzer hat sich seit den ersten Fans wie David Bowie stets verbreitert: Ob Blur, Aphex Twin, Sonic Youth, Radiohead oder die Red Hot Chilli Peppers - sie alle beziehen sich auf den sogenannten "Krautrock".Christoph Dallach hat dessen Pioniere befragt, darunter Irmin Schmidt, Jaki Liebezeit, Holger Czukay (alle Can), Michael Rother (Neu!), Dieter Moebius (Cluster), Klaus Schulze (Tangerine Dream), Achim Reichel (AR Machines), Lüül (Agitation Free), Karl Bartos (Kraftwerk), Brian Eno u. v. a. Ihre Antworten fügen sich zu einer Oral History, die über die einzelnen Bandgeschichten weit hinausweist: einerseits in die Vergangenheit, zu Nazilehrern, Nachkriegselternhäusern, Freejazz, Terrorismus, LSD und äußerst langen Haaren; genauso aber in die Zukunft, zu globaler Anerkennung, Mythenbildung, Techno oder Postrock.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.10.2021

Laut Rezensent Philipp Krohn ist nun endlich das Buch erschienen, das den Krautrock gebührend würdigt, seine Wurzeln und seine Wirkung aufzeigt. Christoph Dallachs Oral History, die Krautrocker wie Holger Czukay von Can, Renate Knaup von Amon Düül II, Joachim Roedelius von Cluster, Michael Rother oder Produzenten wie Conny Plank und Labelbetreiber extensiv zu Wort kommen lässt, scheint Krohn ein Unikat zu sein. Weil die alten Recken und ihre zeitgenössischen Fans, die gleichfalls von ihren Erlebnissen mit dem Krautrock berichten dürfen, nicht jünger werden, ist das Buch für Krohn auch ein Vermächtnis. Die Gefahr der Glorifizierung, die so ein Ansatz mit sich bringt, nimmt Krohn gern in Kauf.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 11.10.2021

Für Rezensent Stefan Michalzik ist Christoph Dallachs Buch über den Krautrock und seine Protagonisten ein neues Standardwerk. Vor allem Dallachs Verfahren, seine Interviews mit Machern von damals, wie Holger Czukay von Can, zu zerlegen und thematisch beziehungsweise Band-bezogen neu zu ordnen, scheint Michalzik ergiebig, weil es einen soziologischen Blick auf Bandstrukturen ermöglicht und auf die Haltung hinter dem Begriff Krautrock. Dass die Befragten sich im Buch teils widersprechen, nimmt der Rezensent als Qualitätsmerkmal. Zu erfahren ist laut Rezensent nicht zuletzt, wie sich Ambient und Techno aus dem Krautrock entwickelten.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 06.08.2021

Rezensent Diedrich Diederichsen unterhält sich gut mit Christoph Dallachs Buch über den Krautrock. Das liegt für Diederichsen nicht zuletzt an Dallachs Entscheidung für eine Oral History und seiner Auswahl spannender Gesprächspartner, Musiker wie Produzenten und Journalisten, von Peter Brötzmann, Jaki Liebezeit und Renate Knaup bis Uwe Nettelbeck, Irmin Schmidt und Manfred Gillig. Dass der krautige Konzertalltag von damals, wie der Rezensent ihn erinnert, eher nicht in den Interviews vorkommt, kann Diederichsen verschmerzen. Dass Gabi Delgado nicht als Zeitzeuge gewonnen werden konnte, schon weniger.
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