Jaron Lanier

Zehn Gründe, warum du deine Social Media Accounts sofort löschen musst

Cover: Zehn Gründe, warum du deine Social Media Accounts sofort löschen musst
Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2018
ISBN 9783455004915
Gebunden, 208 Seiten, 14,00 EUR

Klappentext

Jaron Lanier, Tech-Guru und Vordenker des Internets, liefert zehn bestechende Gründe, warum wir mit Social Media Schluss machen müssen. Facebook, Google & Co. überwachen uns, manipulieren unser Verhalten, machen Politik unmöglich und uns zu ekligen, rechthaberischen Menschen. Social Media ist ein allgegenwärtiger Käfig geworden, dem wir nicht entfliehen können. Lanier hat ein aufrüttelndes Buch geschrieben, das seine Erkenntnisse als Insider des Silicon Valleys wiedergibt und dazu anregt, das eigenen Verhalten in den sozialen Netzwerken zu überdenken. Wenn wir den Kampf mit dem Wahnsinn unserer Zeit nicht verlieren wollen, bleibt uns nur eine Möglichkeit: Löschen wir all unsere Accounts!

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 02.08.2018

Internetkritik ist ein florierendes Geschäftsmodell, besonders in Deutschland, das stets nach neuen Argumenten für seinen Kulturkonservatismus sucht. Jaron Lanier hat dafür sogar den Friedenspreis des deutschen Buchhandels bekommen, aber es gelingt ihm auch mit seine neuesten Bestseller nicht, von Rezensent Lars Weisbrod ernst genommen zu werden. Das Buch ist genauso überflüssig wie "Zehn Gründe, mit dem Rauchen aufzuhören", meint Weisbrod. Es gebe nur einen Grund, und den kenne jeder. Die Frage müsse eigentlich lauten: Warum tust du es trotzem nicht? Und auf diese Frage scheint der angebliche Internetpionier Lanier keine den Rezensenten überzeugende Antwort zu haben. Darum gibt Weisbrod sie selbst: Die sozialen Medien sieht er als seine Heimat. Auch in seiner realen Heimat gebe es Nazis, schlimme Konzerne und soziale Kontrolle. Wegziehen würde er trotzdem nicht.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 09.06.2018

Mara Delius liest Jaron Laniers Rundumschlag gegen soziale Netzwerke und die von ihnen erzeugten Abhängigkeiten mit Interesse. Zwar ist ihr die Linie, entlang derer sich der Autor anekdotisch argumentativ bewegt, bekannt, eindrücklich findet sie das Buch dennoch. Etwa Laniers Darstellung der inhärenten Widersprüche im Silicon Valley oder seine Tipps zum besseren Umgang mit dem Internet. Dass der Autor Fragen der politischen Moralität und der digitalen Ethik ausklammert, findet Delius schade.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.06.2018

Rezensent Uwe Ebbinghaus bedauert den Erscheinungstermin von Jaron Laniers Essay. Zu spät, um den Cambridge-Analytica-Skandal aufzumischen, zu früh, um das europäische Datenschutzgesetz zu kommentieren, meint er. Dennoch liest der Kritiker Laniers Plädoyer mit Gewinn, klärt ihn der Informatiker, Musiker und Unternehmer doch gewohnt "radikal", fundiert und persönlich über das folgenreiche Gebaren von Facebook, Google und Co. auf. Auch wenn der Kritiker nicht zum ersten Mal von der Manipulation durch Algorithmen, Verhaltensmodifikation oder von totaler Überwachung liest, folgt er doch insbesondere Laniers Ausführungen zu einem "sozialen Internet" mit größtem Interesse: Dass die Zukunft in der Transparenz von Algorithmen liegt, möchte der Kritiker nach der anregenden Lektüre gern selber glauben.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de