Martin Hartmann

Vertrauen

Die unsichtbare Macht
Cover: Vertrauen
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2020
ISBN 9783100000682
Gebunden, 304 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Alle wollen es - Banken, Politik, Wissenschaft, das Internet und die Liebe: unser Vertrauen! Doch das Vertrauen steckt in der Krise, viele fühlen sich betrogen, von Medien, Parteien, Unternehmen. Der Philosoph Martin Hartmann analysiert in einer inspirierenden Gegenwartsdiagnose, was dran ist an der Krise. Und entdeckt ein grundlegendes Dilemma: Wir preisen das Vertrauen, wir vermissen es und beklagen seinen Verlust. Doch viele haben Angst vor der Verletzlichkeit, die mit Vertrauen einhergeht. Neue Formen der Überwachung werden hingenommen, an scheinbar bestätigten Meinungen festgehalten. Das führt zu Konflikten, Unsicherheit und Stillstand. Grund genug für vertrauensbildende Maßnahmen! Eine erhellende Lektüre, die verstehen hilft, was Vertrauen eigentlich ist und für unser Leben bedeutet. Martin Hartmann ermutigt uns, wieder mehr Vertrauen zu wagen - für ein besseres Miteinander. Philosophie für alle!

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 30.03.2020

Maike Albath hätte sich vom Autor eine Bezugnahme auf die Coronakrise gewünscht. Wenn der Philosoph Martin Hartmann das Funktionieren von Gesellschaft auf Vertrauen zurückführt und in "angenehmer Klarheit" die Krise des Vertrauens durch Attentate erkundet oder anhand von Helikoptereltern erörtert, leuchtet Albath vieles ein. Dass der Autor den Begriff nicht abstrakt, sondern anhand von Beispielen erhellt, gefällt ihr gut, ebenso Hartmanns Vorschlag, anstatt von Vertrauen von Verlässlichkeit zu sprechen und davon, Verletzlichkeit zuzulassen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.03.2020

Rezensent Günther Nonnenmacher folgt dem Philosophen Martin Hartmann zu den Wurzeln des Vertrauens im Privaten, Lebenspraktischen. Dass der Autor die Rede von der Vertrauenskrise und die Forderung nach mehr Transparenz meidet und den Begriff Vertrauen lieber durch andere Begriffe ersetzt, findet Nonnenmacher zunächst erfrischend. Die Analyse von Lebenserfahrungen, die bei Hartmann zu einer Rehabilitierung des Misstrauens führt, und die Erörterung politischer Fragen scheint dem Rezensenten vor- und umsichtig. Das Ende des Buches aber ernüchtert den Rezensenten, da Hartmann von den sozialen Bedingungen des Vertrauens zurück ins Personale gelangt und den Begriff letztlich nur "sophistisch" durch andere, gleichbedeutende Worte ersetzt.
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