Helmut Dietl

A bissel was geht immer

Unvollendete Erinnerungen
Cover: A bissel was geht immer
Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2016
ISBN 9783462049800
Gebunden, 352 Seiten, 22,99 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Tamara Dietl, mit einem Nachwort von Patrick Süskind. Regisseur Helmut Dietl erzählt in "A bissel was geht immer" über seine bayerisch-münchnerische Kindheit und seine Aufbrüche ins Leben. Da sind die Großväter, der eine Kommunist und KZ-Häftling, der andere Stummfilmstar. Da sind die sich ewig bekämpfenden Großmütter. Ein undurchsichtiger Vater und eine tapfere Mutter, die sich für ihren Sohn aufopfert. Wir erleben ein Feuerwerk von Liebes-, Trennungs- und Reisegeschichten, seine turbulente Zeit bei den Feldjägern und die ersten Schritte in die Welt des Films an der Seite schillernder Figuren wie Elfie Pertramer oder Walter Sedlmayr. Vor allem aber ist dieses Buch eine Hommage an all die Frauen, die Helmut Dietl bereits als junger Mann verzaubert haben.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 20.09.2016

Helmut Dietl, der große Salonmelancholiker unter den Filmemachern, ist in jeder Hinsicht zu früh gestorben. Auch seine Memoiren hat er nicht mehr fertigstellen können, warnt Manuel Brug vor, der hier vor allem ungekürzte Tagebuchaufzeichnunen aus Dietls Kindheit und Jugend gelesen hat. Also "Weibergeschichten". So charmant und authentisch diese auch herüberkommen, gehen Brug die Abenteuer des Westentaschen-Casanovas doch bald auf die Nerven. Schmerzlich vermisst er etwas Substanzielles über die Entstehung von Dietls großen Spielfilmen, immerhin stößt er neben Fragementen zu "Monace Franze" auf ein paar Seiten zu "Kir Royal".

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.09.2016

Ponkie sagt leise Servus. Die unvollendeten Memoiren von Helmut Dietl haben für die legendäre Film- und Fernsehkritikerin der Münchner "Abendzeitung" den gleichen leicht sentimentalen und boshaften Charme wie Dietls Filme. Zwischen Kunst und Wirklichkeit balanciert das Selbstporträt laut Ponkie, wenn der Autor seine Kindheit erkundet. Da spürt die Rezensentin, wo "der Dietl" seine Inspiration gefunden haben mochte, Ideen für Filme und Serien. Das Vorwort von Dietls Frau Tamara findet Ponkie klug, das Nachwort von Patrick Süskind gar brillant. Vielleicht weil der Süskind so gut in die Abgründe des Dietl schauen kann.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 09.09.2016

Tobias Kniebe findet die unvollendeten Memoiren Helmut Dietls irgendwie vollendet genug. Die "fotografisch genauen" Erinnerungen des Filmemachers an die Kindheit und die frühen Erfolge im Geschäft scheinen Kniebe sogar besonders reizvoll. Da sie direkt hineinführen in die Dietl-Nachkriegswelt mit Eckläden, Mietskasernen, jeder Menge prototypischer Gestalten wie Busen-Dorle und Eier-Lili und ersten Statistenrollen im Hofbräukeller. Und weil diese Welt so schön roh ist und noch nicht so weiß und champagnerselig wie die späteren Rossini-Jahre, meint Kniebe. Dass der Autor außerdem kein Blatt vor den Mund nehmen muss, weil all die Figuren längst tot sind, scheint Kniebe ein weiteres Plus dieser Lebenserinnerungen. Wenn die Ferres gar nicht vorkommt, was solls, meint er.
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