Hendrik Bohle, Jan Dimog

Architekturführer Istanbul

Cover: Architekturführer Istanbul
DOM Publishers, Berlin 2014
ISBN 9783869222929
Paperback, 352 Seiten, 38,00 EUR

Klappentext

Als weltweit einzige Millionenmetropole hat sich Istanbul auf zwei Kontinenten entwickelt. Die Stadt am Bosporus ist auch eine Schnittstelle zwischen den Traditionen des Islam, einer sich emanzipierenden Zivilgesellschaft und europäischen Wertvorstellungen. Im Stadtbild präsentiert sich das heutige Istanbul mit weltbekannten Bauten wie der Hagia Sophia oder der Blauen Moschee, jedoch auch mit umstrittenen Bauprojekten wie einem dritten Großflughafen oder einem gigantischen Kanalprojekt. Im Sommer 2013 gipfelten Demonstrationen gegen ein geplantes Einkaufszentrum im Gezi Park in landesweite Proteste. Neben der Altstadt (UNESCO-Liste) verfügt das frühere Konstantinopel auch über ein Architekturerbe der Moderne. Bruno Taut, Ernst Egli und andere Exilarchitekten haben Istanbul in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ebenso geprägt wie Sedad Hakki Edlem, der Hauptvertreter der türkischen Moderne. Mit 200 Projekten präsentiert dieser Architekturführer Istanbul die Baugeschichte der Stadt von Byzanz über Konstantinopel und das Osmanische Reich bis zur heutigen Megacity mit geschätzten 16 Millionen Einwohnern. Der Fokus liegt auf den vergangenen 150 Jahren mit der Ersten und Zweiten Nationalen Architekturbewegung, der türkischen Moderne und zeitgenössischen Bauten. Kritische Interviews und Analysen zum aktuellen Bauboom, Besetzungen und urbanen Aktionsflächen schließen den Spaziergang durch 2.600 Jahre Architekturgeschichte ab.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 24.06.2015

Christiane Schlötzer wird mit diesem architektonischen Porträt Istanbuls des Architekten Hendrik Bohle und des Reporters Jan Dimog nicht nur an die verlorenen Schönheiten, verschiedene Architekturbewegungen und an ambitioniertes aktuelles Bauen in Istanbul gemahnt, sondern auch an die Trabantenstädte und die städtischen Zwischenräume, bewohnt von Plastiksammlern und Rebellen gegen den Raubtierkapitalismus und die Erdoganomics. Die Epochengeschichte, schwärmt sie, reicht vom osmanischen Reich bis heute und erklärt die neoliberalen Strukturen und Gefahren für das architektonische Erbe der Stadt.
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