Thomas Hürlimann, Klaus Sander

Einsiedeln

Thomas Hürlimann erzählt seine Kindheit und Jugend im Kloster. 2 CDs
Cover: Einsiedeln
Suppose Verlag, Berlin 2020
ISBN 9783863852016
CD, 16 Seiten, 28,00 EUR

Klappentext

2 CDs mit 129 Minuten Laufzeit. Mit zwölf Jahren kommt Thomas Hürlimann 1963 in das Kloster Einsiedeln und verbringt dort die nächsten acht Jahre seiner Schulzeit. Er folgt damit einer Familientradition - schon der Vater war Zögling der Stiftsschule. Aus dem Gespräch heraus erzählt Thomas Hürlimann frei ohne Manuskript von den Jahren im Internat und doch ist sein Erzählen präzise ausgestaltet. Er zeichnet seine Lehrer aus der Schule und die Präfekten und Subpräfekten des Internats. Er berichtet von Qualen des Nichtwissens und den unkonventionellen Wegen der Wissensvermittlung, die bis heute sein Denken prägen. Er erlebt den Umbruch von 1968, der auch in Einsiedeln mehr als nur ein paar Talare zum Verschwinden brachte. Mit Humor und einem Gespür, das Details und die grossen Veränderungen gleichermassen im Blick hat, bewahrt sein Erzählen einen verschwundenen Kosmos.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.05.2020

Alexander Kosenina lauscht Thomas Hürlimann gern, wenn der Schriftsteller über seine Zeit in der Klosterschule Einsiedeln berichtet. Lakonisch, trocken, aber prägnant scheint ihm der Ton, mit dem Hürlimann von einem "diktatorischen Regime" erzählt, von Totalüberwachung, gefrorenen Waschlappen und düsterer Sexualität. Der so gewährte Einblick hinter Klostermauern wird dankenswerterweise mit dem bebilderten Booklet ergänzt, erklärt Kosenina. Wertvoll scheint ihm nicht zuletzt, wie dem Hörer der Kopf des Schriftstellers sich gleichsam öffnet auf eine zwischen Bild, Wahrheit und Erfindung "changierende Poetik".
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