Heinrich Steinfest

Der schlaflose Cheng

Sein neuer Fall
Cover: Der schlaflose Cheng
Piper Verlag, München 2019
ISBN 9783492061483
Kartoniert, 288 Seiten, 16,00 EUR

Klappentext

Cheng macht Urlaub. Besser gesagt, entfernt er sich räumlich, um fernab von Wien auf andere Gedanken zu kommen. In der Bar seines mallorquinischen Hotels spricht ihn ein Mann an - Peter Polnitz, die Synchronstimme des englischen Weltstars Andrew Wake. Cheng und Polnitz unterhalten sich über Gott und die Welt, gehen aber ohne die Absicht auseinander, sich je wieder zu sehen. Ein Jahr später melden die Nachrichten, Polnitz sei wegen Mordes an Wake zu lebenslanger Haft verurteilt worden - und seine Tochter taucht in Chengs Büro auf: Sie überredet ihn, den Fall zu übernehmen und Polnitz' Unschuld zu beweisen. Am Ende kennt er Polnitz besser, als ihm lieb sein kann - und weiß endlich, was er mit dem Rest seines Lebens anstellen soll.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.05.2019

So wunderbar eigenwillig wie ihr Protagonist sind auch die Krimis von Heinrich Steinfest, freut sich Kai Spanke: verlässlich knapp an der gängigen Formulierung und kühn am Klischee vorbei, voller Extravaganz und Skurrilität, dabei aber ohne possierliche Provinzialität erzählt der Autor in diesem fünften Band um den einarmigen Ermittler Markus Cheng von einem Mord im Filmmilieu und Chengs Recherche in Wien, Frankfurt, London und Island, referiert der Rezensent. Wobei "Recherche" nicht ganz der passende Begriff ist, wie Spanke feststellt, denn der Detektiv folgt einer Philosophie der Passivität und verfolgt weniger vielversprechende Spuren als "merkwürdige Zeichen". Dadurch gerät er detektivisch auf ebenso aufregende assoziative Abwege wie Steinfest sprachlich mit seinen unabgegriffenen Vergleichen und Bildern, der dem beglückten Rezensenten en passant sogar noch einen "philologischen Schnellkurs" über die Relevanz fantastischer Literatur verpasst.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 12.04.2019

Rezensentin Sonja Hartl freut sich über ein Wiedersehen mit Detektiv Cheng. Cheng ist älter geworden, seine Ersatzfamilie ist kleiner geworden, aber Stehfests Stil ist immer noch behutsam und "poetisch", meint die Kritikerin, die hier den Ermittlungen in einem Mordfall an einem Schauspieler von England bis nach Island und Schottland folgt. Und wie Stehfest Exkurse zu Literatur und Leben in seine Geschichte einflicht, hat der Rezensentin ebenfalls gut gefallen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 01.03.2019

Rezensentin Sylvia Staude ist mit Heinrich Steinfests schlaflosem Detektiv Markus Cheng nach Palma gereist, Wien und dann nach Island - immer auf der Suche nach Beweisen, dass ein Synchronsprecher nicht seinen Star ermordet hat. Viel aufregendes scheint dabei nicht zu passieren, aber das stört die Kritikerin nicht. Blutiges ist Steinfests Sache nicht, notiert sie zufrieden. Eher ein grundsätzlich wohlwollendes Interesse an den Menschen. Das zeichnet für sie auch diesen neuen Krimi aus, der laut Rezensentin eher auf Kurioses als auf Gruseliges setzt.