Christoph Reusser

Vasen für Etrurien

Verbreitung und Funktionen attischer Keramik im Etrurien des 6. und 7. Jahrhunderts vor Christus. 2 Bände
Cover: Vasen für Etrurien
Akanthus Verlag, Kilchberg 2003
ISBN 9783905083170
Broschiert, 476 Seiten, 75,00 EUR

Klappentext

20 Tafeln, Karten, Dokumentationen, Abbildungen, Bibliographie, Register, Konkordanzen und Zusammenfassungen in Italienisch und Englisch. Zehntausende von Tongefäßen aus den Werkstätten des Athener Kerameikos gelangten seit dem späten 7. und besonders im 6. und 5. Jahrhundert v. Chr. in den etruskischen Kulturbereich. Die Etrusker waren damals die wichtigsten Abnehmer dieser oft figürlich verzierten Keramik, die als Handelsware auf dem Seeweg nach Mittel- und Oberitalien verschifft wurde. Die vorliegende Studie geht einer Reihe von Fragen nach, die die Rezeption dieser bedeutenden Gattung griechischen Kunsthandwerks in einem nicht-griechischen, kulturell eigenständigen Milieu betreffen: Wer benutzte in Etrurien diese Keramik? Welche Funktionen hatte sie in der etruskischen Kultur? In welchen Kontexten (Wohnhaus, Heiligtum, Grab) wurde sie verwendet?

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 27.03.2003

Die Zeit sei mehr als reif für eine wissenschaftliche Studie über die attische Keramikkunst gewesen, denn man verfügte zwar über zahlreiche Ausgrabungsfunde, hatte aber bisher wenig Mühe darauf verwandt, die Vasen ihrem Auffindungskontext zuzuordnen, erläutert Rezensentin Cornelia Isler-Kerenyi. Diese Mühe habe sich nun der Schweizer Forscher Christoph Reusser gemacht, und dass seine Ergebnisse sich trotz der mannigfaltigen Probleme bei seiner Arbeit dennoch sehen lassen können, führt die Rezensentin auf die Tatsache zurück, dass der Forscher auch abgelegene Fundplätze außerhalb des etruskischen Kernlandes untersucht habe. Ein wichtiges Ergebnis sei dabei, dass die griechische und die etruskische Kultur einander viel näher als bisher angenommen gewesen seien. Dies ist für die Rezensentin ein Beweis dafür, dass die Archäologie sich dringend von den Klischees modernen nationalen Denkens lösen müsse.