Bushido

Bushido

Die Biografie
Cover: Bushido
Riva Verlag, München 2008
ISBN 9783936994889
Gebunden, 428 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Geschrieben mit Lars Amend. Oft wurde Bushido in den letzten Jahren gefragt, wann er endlich ausführlich Auskunft geben würde über die verkorkste Beziehung zu seinem Vater, seine angeblichen Verbindungen zur Mafia, seine Zeit im Gefängnis oder seine erste große Liebe. Er lehnte immer dankend ab. Seine Erlebnisse waren oft so ungeheuerlich, dass er sich immer dachte, wenn er das jetzt erzählt, glaubt ihm sowieso keiner. Während seiner Ausbildung zum Maler und Lackierer beispielsweise renovierte er die Villa von Herbert Grönemeyer. Er bewarb sich auch mal bei der Berliner Polizei und wurde sogar zum Eignungstest eingeladen. Witzig war auch, als Snoop Dogg anrief und darum bettelte, mit ihm zusammen aufzutreten, weil er für sein Konzert in Berlin nicht genügend Tickets verkaufte. Viele fragten Bushido auch nach den wahren Hintergründen für seinen Ausstieg bei Aggro Berlin und die daraus resultierende Feindschaft zu Sido und Fler. In diesem Buch erzählt Bushido seine persönliche Geschichte.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 07.10.2008

"Sexgeprotze, Halbwelt-Mafia-Stories und dicke Hose" hat Stefan Müller erwartungsgemäß in der Autobiografie des Skandal-Rappers Bushido gefunden, deren Erscheinen vielleicht Sozialarbeiter und Jugendpsychologen aufstöhnen lässt, den Verlag aber freuen dürfte: Sie steht auf Platz zwei der Spiegel-Bestsellerliste und hat kurzfristig sogar die Memoiren von Altkanzler Helmut Schmidt hinter sich gelassen. Müllers Text behandelt das Buch eher als Ereignis, von seiner Lektüre berichtet er nur kursorisch, dass Bushido wie immer verschiedene Gesichter aufsetzt. Mal gebe er sich nachdenklich, mal frauen- und schwulenfeindlich, und ab und zu einige Interna aus der Musikindustrie preis. Dass dieses Amalgam zu einem "boulevardesken Pamphlet" verschmolzen ist, liegt vor allem, wie Müller betont, an dem aus dem Hessischen stammenden Musikjournalisten Lars Amend, der als Koautor zeichnet. Eine Leseempfehlung gibt Müller nicht.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 30.09.2008

In Bushidos Biografie wird nach dem Vorbild Dieter Bohlens dem "sozialliberalen Zeitgeist" ungeniert "mal so richtig in die Fresse gehauen", stellt Andrian Kreye abgestoßen fest. Er erkennt darin ein Erfolgsrezept, das auf das Recht des Stärkeren und eine grassierende "Demokratiemüdigkeit" setzt. Abgesehen davon, dass der tunesischstämmige Berliner Rapper in seiner Lebensbeschreibung mit Angebereien, Redundanzen und Larmoyanz nervt, wie Kreye  mitteilt, verfolgt er darin eine Philosophie, die auf archaische Werte und Ellenbogen setzt und vermeintliche "Versager" mitleidslos abkanzelt, konstatiert der Rezensent. Und so scheint sich in Kreyes Ablehnung angesichts des riesigen Erfolges des Buches durchaus Sorge zu mischen.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de