Geert Mak

Die Brücke von Istanbul

Eine Reise zwischen Orient und Okzident
Cover: Die Brücke von Istanbul
Pantheon Verlag, München 2007
ISBN 9783570550403
Paperback, 128 Seiten, 9,95 EUR

Klappentext

Aus dem Niederländischen von Andreas Ecke. Wollte man ein Bauwerk auswählen, um die Geschichte Istanbuls, der einzigen Metropole, die auf zwei Kontinenten liegt, zu erzählen, dann müsste es die Galatabrücke sein. Seit eineinhalb Jahrhunderten ist sie der eigentliche Lebensnerv der Stadt, mit ihr verbindet sich das alte und das neue Istanbul, hier berühren sich Abend- und Morgenland. Sie ist ein Bauwerk, an dem sich Gegensätze verbinden und historische Ereignisse verdichten. So werden die Anlegestellen der Fähren zur Inspirationsquelle der Dichter, die Bars im Untergeschoss der Brücke zum Treffpunkt der besten Taschendiebe Europas. In seinem Buch kommt Geert Mak, der große europäische Geschichtsschreiber und Reiseschriftsteller, mit den Straßenhändlern und Zigarettenjungen, den Teehändlern und flanierenden Touristen ins Gespräch. Er beschreitet die 484 Meter dieser Brücke und erzählt dabei von kleinen Geschichten und großer Geschichte im wechselvollen Leben einer großartigen Stadt.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 11.06.2008

Angela Schader bespricht den Band des Holländers Geert Mak als zum Kontext west-östlicher Verständigung gehörig. Dass Mak Istanbul zum Zentrum seiner "faszinierenden" Reflexion macht, genauer die Galata-Brücke, findet Schader passend. Obwohl der Autor durchaus historische Entwicklungen aufzeigt, erkennt Schader seine Absicht, eben nicht das große geschichtliche Panorama zu entwerfen, sondern Streiflichter auf Randexistenzen zu lenken und diese als "Gruppenporträt" inmitten des historischen und politischen Rahmens zu platzieren. Klug, gehaltvoll, menschlich - ein Geniestreich, jubelt Schader.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 24.01.2008

Rezensent Michael Thumann hat diese "schöne Mischung aus Reportagen und Geschichtsbuch" sehr gern gelesen. Auch weil er sie angereichert von einer kleinen Anthologie der Istanbul-Literatur fand. Besonders gefiel ihm das Buch des niederländischen Historikers und Publizisten aber wegen der Feinheit des Blicks auf die Stadt, ihre Geschichte, Bewohner und Phänomene. Und die Tatsache, dass darin auch die berühmten kleinen Leute Platz für ihre Sicht auf Istanbul gefunden haben. Aber auch Geert Maks Gespür für die Zusammenhänge von Geografie und Geschichte machen für den Rezensenten eine große Qualität dieses Buches aus.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.11.2007

Fasziniert zeigt sich Joachim Sartorius von Geert Maks Annäherung an die türkische Metropole Istanbul. Im Mittelpunkt der zwischen Nahaufnahmen und Totalen wechselnden Betrachtungen sieht er die Galata-Brücke, die den historischen Stadtkern mit dem jüngeren Pera-Viertel verbindet. Zwar bietet Mak auch einen kurzen Blick auf die Geschichte von Istanbul beziehungsweise Byzanz und Konstantinopel, aber dieser überzeugt Sartorius nicht wirklich, da er ihm zu oberflächlich ausfällt. Wesentlich stärker scheint ihm das Buch dagegen immer dann, wenn Mak sich auf den Mikrokosmos der Galata-Brücke einlässt und von der Losverkäuferin, dem blinden Flötenspieler, den Teebrühern und Zigarettenverkäufern, dem Sohlenmann und Heerscharen von Anglern erzählt. Sartorius bescheinigt Mak, hier sehr anschaulich zu werden und eindringlich von den Ansichten der kleinen Leute, den Problemen der Armut und berührenden Einzelschicksalen zu berichten. So entsteht in seinen Augen eine "spannende kleine Soziologie der Brücke".
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