Francoise Giroud

Ich bin eine freie Frau

Cover: Ich bin eine freie Frau
Zsolnay Verlag, Wien 2016
ISBN 9783552057661
Gebunden, 240 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

"Ich bin eine freie Frau. Eine glückliche Frau war ich auch - was gibt es Selteneres auf der Welt?" Sie war eine der bekanntesten Journalistinnen in Frankreich, eine Intellektuelle - und eine leidenschaftlich Liebende. Anfang vierzig ist Françoise Giroud, als ihre große Liebe Jean-Jacques Servan-Schreiber sich 1960 von ihr trennt. Mit ihm hat sie das Nachrichtenmagazin "L'Express" gegründet und geleitet. Alles, wofür sie gelebt, gekämpft und gearbeitet hat, ist mit einem Schlag verloren. Sie überlebt einen Selbstmordversuch und schreibt in den Monaten danach dieses beeindruckende, lange verloren geglaubte Bekenntnis.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 18.08.2016

Der französische Publizist Jean Daniel beschrieb Françoise Giroud einmal als "ein mit einem Lächeln bewaffneter Wille", zitiert Pascale Hugues. Dieser Wille war allerdings an einem Punkt so weit gebrochen, dass sie versuchte, sich das Leben zu nehmen, erfährt die Rezensentin in Girouds Autobiografie "Ich bin eine freie Frau", die seit den Sechzigern in einer Schreibtischschublade verschwunden war und erst jetzt, mehr als zehn Jahre nach ihrem Tod veröffentlicht wurde, erklärt Hugues. Giroud beschreibt ihre Kindheit, die Gründung der linken Zeitschrift L'Express mit ihrem damaligen Partner Jean-Jacques Servan-Schreiber, den harschen Bruch mit JJSS und die anschließende Krise mit viel Humor und wenig Bitterkeit, fasst die Rezensentin zusammen, die froh ist, auch diese verletzlichere Seite der späteren Elle-Chefredakteurin und Staatssekretärin kennen zu lernen.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 09.06.2016

Gleich zu Beginn ihrer autobiografischen Skizze mache Françoise Giroud deutlich, dass sie sich als freie und glückliche Frau sieht, schreibt Rezensentin Maike Albath. Sie findet diesen Einstieg entwaffnend und hebt auch lobend hervor, dass die 2003 verstorbene französische Journalistin und Schriftstellerin ihre Lebenserinnerungen "mit großer Direktheit, pointiert, manchmal fast harsch" schildere. Als Leser müsse man weder Girouds Bedeutung für Frankreich noch ihre Werke kennen, um Gewinn aus dem Buch zu ziehen, konstatiert Albath. Dafür erfahre man viel vom Alltag in einer Zeitschriftenredaktion sowie von den Spielregeln des Pariser Milieus. Vor allem sei es aber das Feuer unter der kühlen Oberfläche, das Girouds Erinnerungen für die Rezensentin so besonders machen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 15.03.2016

Von einer Freundin als "undruckbar" abgewiesen, wurde Francoise Girouds beeindruckend unmittelbare Autobiografie nach ihrem Tod im Jahre 2003 schließlich doch noch veröffentlicht, informiert Fritz Göttler erfreut. So liest der Kritiker in diesem wahrhaft "offenen" Buch von Girouds Jugend, ihrem Werdegang vom Scriptgirl in der Kinoindustrie der Dreißiger Jahre zur berühmten feministischen Journalistin und Schriftstellerin, aber auch von ihrem Selbstmordversuch und ihrem unbedingten Freiheitsdrang. Dieses Buch besticht durch die ganz eigene, ebenso emotionale wie analytische französische Erinnerungskultur zwischen Stendhal und Strukturalismus, urteilt Göttler.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.03.2016

Lena Bopp erhält Einblicke in ein exzeptionelles Frauenleben mit dieser Lebensgeschichte von Francoise Giroud. Auch wenn sie wegen der editorischen Eingriffe in das postum entdeckte Manuskript lieber nicht von einer Autobiografie sprechen möchte, bietet ihr der Text schaurig-schöne Lektüre. Wie Märchen und Alptraum zugleich kommt ihr diese Geschichte vor, die mit einer Kindheit im Internat beginnt, mit Gestapo-Haft weitergeht und dann den Aufstieg Girouds zur leitenden "Elle"-Redakteurin, streitbaren Publizistin und "Express"-Mitbegründerin nachzeichnet, um schließlich mit Trennung und Absturz zu enden. So schmerzhaft aufrichtig das laut Bopp mitunter geschrieben ist, so erstaunlich scheint es der Rezensentin auch. Vor allem bezüglich der Erkenntnis über die Relativität von Freiheit, die Bopp beim Lesen gewinnt.
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