Paulo Coelho

Veronika beschließt zu sterben

Roman
Cover: Veronika beschließt zu sterben
Diogenes Verlag, Zürich 2000
ISBN 9783257062359
Gebunden, 224 Seiten, 17,84 EUR

Klappentext

Aus dem Brasilianischen von Maralde Meyer-Minnemann. Das Abenteuer einer unglücklichen Frau, die die Schönheit des Lebens entdeckt. Eine große Liebeserklärung an das Glück in jedem von uns.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 13.07.2000

Das ist eine von diesen Rezensionen, die mit dem Satz beginnen "Das ist eines jener Bücher..." und dann im Laufe der Kritik den Lesern ein paar Sätze aus eben jenem Buch um die Ohren hauen und sagen: Nun, lieber Leser, liebe Leserin, entscheide du selbst, wie du das findest, und dann stehen wir da, wir Leser, und finden das gar nicht komisch, weil wir gar nicht wissen, was wir davon halten sollen, weil die Sätze aus dem Zusammenhang gerissen sind. Wir könnten das jetzt auch so machen, einfach ein paar Sätze aus der Rezension zitieren, und dann bitte, liebe Leser, entscheiden Sie, aber wir wollen jetzt doch mal eingreifen und einfach behaupten, Jochen Jung hat mit dem Buch von Paulo Coelho nicht viel anfangen können. Die Stichworte, die er zur Inhaltsangabe mit auf den Weg gibt, lauten: Selbstmordversuch, Psychiatrieaufenthalt und der Weg zu mehr Gelassenheit und mehr Orgasmen. Klingt irgendwie nach Nachhilfe, oder?

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 16.05.2000

Das ist ein satter und fundierter Verriss geworden! Der Brasilien-Spezialist Carl D. Goerdeler versucht dem Erfolgsphänomen Paulo Coelho auf den Grund zu gehen, der mit seinen esoterisch angehauchten Büchern nicht nur in seiner südamerikanischen Heimat, sondern weltweit auf Bestsellerlisten rangiert. Coelho, ein Kind der brasilianischen Oberschicht und als Jugendlicher von seinen Eltern in die Psychiatrie abgeschoben, gehe es aussschließlich um die eigene, mit europäisch-christlicher Heilsmystik verbrämte Sinnsuche. Das sei legitim, und unter diesem Gesichtspunkt hält Goedeler Coelhos neuesten Roman "Veronika beschließt zu sterben" immerhin für seinen ehrlichsten. Wie jedoch Coelho seinen spirituellen Pfad beschreite, das sei "so blass und so hölzern", dass es dem Autor dabei glatt die Sprache verschlagen zu haben scheint: Diese sei völlig plakativ und blutleer und vermeide zudem jeden Bezug zur sozialen Realität des Landes. Völlig "clean", stöhnt der Rezensent.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.05.2000

Wenig Begeisterung kann Wolfgang Schneider für dieses Buch aufbringen. Es erscheint ihm wie ein "Lehrstück", wie eine Art Lebensratgeber in Romanform, dessen Botschaft "Lasse Dich von Anpassungszwängen nicht vom eigenen Weg und deinen Träumen abbringen" ihn spürbar zu ermüden scheint. Ihm missfällt die "holzschnittartige" Erzählweise, das allzu stark Vereinfachende. Als Beispiel dafür führt er die Ratschläge des Sufi-Meisters Nasredin an, der der verzweifelten Veronika mit auf den Weg gibt: `Das ist das, was du bist, und nicht das, was die anderen aus dir gemacht haben`, und die verhinderte Selbstmörderin mit den Worten antwortet: `Danke, dass du meinem Leben einen Sinn gegeben hast`. Über den ungewöhnlichen Schauplatz des Geschehens, Ljubljana, habe der Autor nur wenig zu sagen. Allerdings findet Schneider den Ort nicht unpassend gewählt. Dort sei die "Normalität" schließlich noch "brüchiger als andernorts".
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