Gerhard Roth

Portraits

Cover: Portraits
S. Fischer Verlag, Frankfurt/Main 2012
ISBN 9783100660657
Gebunden, 317 Seiten, 19,99 EUR

Klappentext

Mehr als dreißig Jahre lang hat Gerhard Roth neben seiner Arbeit als Romancier Menschen porträtiert, die zu den größten und bemerkenswertesten ihres Faches gehören. Viele dieser aus intensiven Begegnungen entstandenen Porträts widmen sich bedeutenden Autoren wie Elias Canetti, Max Frisch oder Thomas Bernhard, andere beschäftigen sich mit außergewöhnlichen künstlerischen Außenseitern wie August Walla, Bruno Gironcoli und Franz Gsellmann. Darüber hinaus spannt sich der Bogen weit: vom Bombenleger und mehrfachen Mörder Franz Fuchs bis zum Fußballtrainer Ivan Osim, vom "Zirkuskünstler" André Heller bis zum legendären österreichischen Bundeskanzler Bruno Kreisky.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 27.06.2012

"Gewaltig" nennt Rezensent Oliver Pfohlmann das Erzählwerk des Grazers Gerhard Roth. Dessen Anliegen, die Grenzen zwischen Normalität und Wahnsinn neu zu ziehen und Konzepte wie Fiktion, Realität, Werk und Urheberschaft zu hinterfragen, findet er auch in diesem Band vom Autor in gewohnt wahnaffiner Weise verfolgt. Trotz ihrer unterschiedlichen Qualität gefallen dem Rezensenten die als Zeitschriftenarbeiten verfassten hier versammelten Texte allesamt. Porträts von Max Frisch, Elias Canetti (das Pfohlmann für den aufregendsten Text hält) und vor allem auch von Randexistenzen wie dem Bombenbauer Franz Fuchs oder dem Erfinder der Weltmaschine, Franz Gsellmann, eint laut Pfohlmann die Frage nach dem Rätsel der Kreativität.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 23.06.2012

Lothar Müller begrüßt diesen Band mit Porträts, der zum siebzigsten Geburtstag Gerhard Roths erschienen ist. Er würdigt den österreichischen Schriftsteller und wirft einen Blick auf dessen umfangreiches Schaffen. Der jetzt vorliegende Band mit Porträts, die in den letzten dreißig Jahren in diversen Zeitungen und Zeitschriften erschienen sind, wirkt auf ihn ein wenig wie ein Nachtrag zu Roths Romanzyklus "Orkus". Neben Porträts über Max Frisch, Tennessee Williams, Elias Canetti und Thomas Bernhard findet er darin auch Porträts über Bruno Kreisky und Simon Wiesenthal sowie den Briefbomber Franz Fuchs, den Roth in seine Herkunftslandschaft einbettet.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.06.2012

Katharina Teutsch begrüßt diesen Band mit "Portraits" des österreichischen Schriftstellers Gerhard Roth, die ursprünglich in diversen Zeitschriften erschienen sind. Sie würdigt den Autor als eine der "wichtigsten intellektuellen Stimmen" Österreichs, nicht zuletzt wegen seines vielbändiges Opus Magnum "Archive des Schweigens". Wer Roths Werk kennt, wird nach Angaben von Teutsch in den Porträts viele alte Bekannte wiedertreffen, etwa Kanzler Kreisky, den Roth in einer brillanten Reportage beschreibt. Weitere Porträts widmen sich Autoren wie Ionesco, Dürrenmatt, Zweig, Hesse, Bernhard. Teutsch hebt hervor, dass Roth der Versuchung widersteht, sich in eine Reihe mit den großen Österreich-Beschimpfern zu stellen, aber gleichwohl ohne Mitleid in "der schwarzen Nachkriegsseele seiner Landsleute" wühlt.
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