Eric Gujer

Kampf an neuen Fronten

Wie sich der BND dem Terrorismus stellt
Cover: Kampf an neuen Fronten
Campus Verlag, Frankfurt am Main 2006
ISBN 9783593377858
Gebunden, 316 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Der internationale Terrorismus ist auch in Deutschland zur großen Bedrohung geworden. Der Bundesnachrichtendienst (BND) steht dadurch vor vollkommen neuen Herausforderungen. Mohammed Atta al-Sayed, Abu Mussab al-Zarkawi, Schamil Bassajew: Der BND verfolgt Spuren von Ulm nach Tschetschenien, infiltriert verdächtige Personengruppen mit V-Leuten und erstellt Fahndungsprofile für Topterroristen wie den Jordanier Zarkawi. Eric Gujer beobachtet den BND seit Jahren und zeichnet ein differenziertes Bild einer viel kritisierten Institution im Wandel. Er analysiert, ob er seiner neuen Aufgabe gewachsen ist, ohne unsere Bürgerrechte zu bedrohen, und beschreibt, wie die Zukunft der Geheimdienste aussehen wird.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 05.08.2006

Insgesamt zufrieden zeigt sich Rezensent Louis Gerber mit diesem Buch über die Herausforderungen des BND, das der Journalist und Geheimdienstexperte Eric Gujer vorgelegt hat. Vor allem lobt er den nüchternen Ton des Buchs - nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit in einem Genre, das oft sensationsheischend daherkomme. Demgegenüber hält Gerber dem Autor zu Gute, bei seiner ausführlichen Kritik an den zahlreichen Affären und Skandalen des deutschen Geheimdienstes stets sachlich zu bleiben. Zu bedauern ist seiner Meinung nach aber, dass gerade der Teil des Buchs über den Kampf gegen den globalen Terrorismus seit dem 11. September 2001 eher schwach ausfällt, finden sich hier doch "kaum überraschende Einsichten und Lösungsansätze". Immerhin attestiert Gerber dem Buch aber auch hier eine "solide Übersicht des weitgehend Bekannten".

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.07.2006

Anerkennung findet Eric Gujers Buch über den Bundesnachrichtendienst bei Rezensent Peter Carstens. Er lobt die seriöse, genaue und plausible Darstellung der Aufgaben und Möglichkeiten des BND im Kampf gegen den globalen Terrorismus. Gerade in den letzten zehn Jahren habe der BND in diesem Bereich aufgeholt und sich den Ruf eines guten "Instruments einer aktiven Außenpolitik" erarbeitet. Carstens hält Gujer auch zu Gute, die Skandale, in die der BND in letzter Zeit verwickelt war, nicht einfach unter den Teppich zu kehren, sondern sich ausführlich damit auseinander zu setzten. Dabei bescheinigt er dem Autor, bei aller Kritik des BND auch Verständnis für den Geheimdienst und seine Aufgaben zu wecken.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 20.05.2006

Etwas "nostalgisch" mutet Rezensent Otto Diederichs dieses Buch über die Arbeit des BND von Eric Gujer an. Sein Hauptkritikpunkt betrifft die Behandlung des eigentlichen Themas des Buchs: die Rolle des BND beim Kampf gegen den neuen Terrorismus. Gerade in diesem Punkt findet er die Ausführungen des Autors ziemlich mager. Wesentlich ausführlicher fallen da seines Erachtens die Kapitel aus, in denen es um dem BND in den alten Zeiten des Kalten Krieges geht. Hier bescheinigt er Gujer, bestens mit der Materie vertraut zu sein. Insgesamt allerdings beschleicht Diederich bei der Lektüre das Gefühl, dass weder der Autor noch der BND in Sachen neuer Terrorismus und seiner effektiven Bekämpfung ganz den Durchblick haben.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 19.04.2006

Der BND-Bericht "Kampf an neuen Fronten" von Eric Gujer ist dem Rezensenten Matthias Penzel zu brav. Zwar würden in Gujers Darstellung "allzu offensichtliche Wertungen" vermieden, trotzdem merke man dem Autor die sympathisierende Nähe zu den Protagonisten, wie BND-Sicherheitschef Volker Foertsch, der in den neunziger Jahren selbst unter Spionageverdacht geraten war, an. Die Studie wirkt auf Penzel großteils wie ein Politthriller im Stile John Le Carres, aber dass die Darstellung dabei "nachvollziehbar" bleibe und trotz der tendenziösen Haltung des Autors "Einblicke in eine Menge Affären und Skandale" gebe, stimmt den Rezensenten doch noch gnädig.