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Stichwort
Holocaust
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Essay 24.05.2020 […] die den Holocaust in die Geschichte stellen wollten, ihm die Singularität absprachen. Für Ernst Nolte war der Holocaust eine "asiatische Tat". Die FAZ machte sich, damals unter Herausgeber Joachim Fest, zum Megaphon dieser Fraktion. Jürgen Habermas hatte in der Zeit in einem fulminanten Artikel den Streit über diese Relativierung eröffnet. Seitdem schien die "Singularität" des Holocaust im deutschen […] trieb: Der Holocaust ist ein Störfaktor in der Geschichte, nicht nur aus Opferkonkurrenz. Wer aus einem eigenen partikularen Anliegen eine bestimmte Tendenz der Geschichte konstruiert, dem stellt sich der Holocaust in seiner Bodenlosigkeit als das schlicht nicht Einzuordnende entgegen. Gerade darum gibt es aber das Bedürfnis, ihn in Kontinuitäten zu stellen. Für Mbembe ist der Holocaust Extremfall […] waren. Grossman, der den Holocaust nochmal in "Leben und Schicksal" thematisierte, starb 1964 in dem Glauben, dass sein Roman niemals das Licht der Öffentlichkeit erblicken würde. Während sich im Westen mit der Zeit die Erinnerung zu regen begann, herrschte im Osten kompaktes Schweigen über den Holocaust. Aber auch im Westen gehörten Linke wie Roger Garaudy zu den ersten Holocaust-Leugnern.
Und auch die […] Von Thierry Chervel
Im Kino 31.05.2019 […] in nur wenigen Tagen zwischen 25.000 und 35.000 Juden einem Massaker zum Opfer. Radu Judes Film setzt sich mit der oft marginalisierten, beschwiegenen oder gar geleugneten Beteiligung Rumäniens am Holocaust auseinander.
"Mir ist es egal, wenn wir als Barbaren in die Geschichte eingehen" beginnt mit historischen Filmaufnahmen der Befreiung Odessas. Rot flimmern die Zahlen des Timecodes am unteren Bildrand […] die Kamera wird auffällig und erzeugt keine Realismuseffekte. Stattdessen wird auf den Produktionsprozess des Films verwiesen.
Mit ihrem radikalen Theaterprojekt über die rumänische Beteiligung am Holocaust stößt Mariana Marin auf vielerlei Widerstände: Einige der Komparsen beleidigen sie sexistisch, beschuldigen sie anti-rumänischer Umtriebe und äußern rassistisches Ressentiment, dass sie als Darsteller […] Von Katrin Doerksen, Friederike Horstmann
Vom Nachttisch geräumt 20.11.2018 […] "Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945" ist eine auf 16 Bände geplante Edition von Dokumenten. Herausgegeben wird sie im Auftrag de […] Von Arno Widmann
Essay 18.10.2017 […] nicht zuletzt dank des Films "Holocaust" - wieder auf den Boden der deutschen Geschichte zurückgekehrt, wie sich an der Biografie von Joschka Fischer, aber auch an meiner, zeigen lässt. Und so geschah es, dass der Verlag Olle & Wolter im Herbst 1982 Hilbergs Großwerk unter dem Titel herausbrachte "Die Vernichtung der europäischen Juden. Die Gesamtgeschichte des Holocaust". Es erschien in einer gegenüber […] herausgegeben von Martin Broszat und Norbert Frei, vermied Broszat in seinem einleitenden Aufsatz "Das Dritte Reich als Gegenstand historischen Fragens" Wörter wie Jude, Rassenpolitik, Massenmord oder Holocaust - dagegen räumte er der Widerstandsforschung beträchtlichen Raum ein.
Im Droemer Knaur Verlag wirkte 1964 als Cheflektor Fritz Bolle (1908-1982), ein in Berlin geborener Autodidakt mit abgebrochenem […] in jenen Jahren auch von Lektoren der EVA, S. Fischer, Piper und Suhrkamp, dort übrigens von Walter Boehlich.15Im Januar 1979 zeigten die Dritten Programme der ARD den US-amerikanischen Spielfilm "Holocaust" in vier Folgen. Mit einiger Verspätung, aber im Anschluss daran, erwog der C.H. Beck Verlag, Hilberg ins Programm zu nehmen, und erbat die schon genannte Stellungnahme des IfZ. Martin Broszat, seit […] Von Götz Aly
Essay 07.07.2016 […] Quelle zur bildlichen Repräsentation des Holocaust, in Gerhard Schönberners "Der gelbe Stern" enthalten, dessen erste Auflage zum Jahresende 19604 erschien. Erst 2000 avancierten sie zum Gegenstand einer wissenschaftlich-publizistischen Debatte.
Ohne diese - zumal in Frankreich mit großer Schärfe um die grundsätzliche (Un-)Möglichkeit einer dem Holocaust gegenüber angemessenen Politik der (visuellen) […] visuellen Repräsentation des Holocaust, ja generell die historische und ästhetische Auseinandersetzung damit - alle diese Aspekte schrumpfen zu parerga des Richterschen "Birkenau", der sich dank Rakel und Helfeshelfern zum Komplex auswachsen konnte. Vielleicht mag "Birkenau" eine außerordentliche künstlerische Karriere krönen. Sicher macht es ein zentrales Kapitel des Holocaust zur Privatangelegenheit eines […] liefert eine Auswahl aus diesen Detailansichten seither bereits Covermotive für das im Januar dieses Jahres bei Suhrkamp veröffentlichten Kompendium "'Mit meiner Vergangenheit lebe ich.' Memoiren von Holocaust-Überlebenden".2 Und entsprechend wenig überrascht es, wenn das originale, Handwerksspuren aufweisende Layout des Künstlerbuches die Präsentation der "Birkenau"-Bilder flankiert; und wenn an die Hängung […] Von Wolfgang Brauneis, Hans-Jürgen Hafner
Außer Atem: Das Berlinale Blog 12.02.2014 […] persönlichen Bericht an, weite Teile von Stephen Kings "Carrie" bestehen aus Nachrichtenmeldungen und Protokollen aller Art.
Mit Ruggero Deodatos Meisterwerk des grindigen Feel-Bad-Kinos "Cannibal Holocaust" kam das "Found Footage" 1980 in den Horrorfilm, wenn hier auch noch in gerahmter Form. "Blair Witch Project" gab sich 1998 dann komplett als Dossier mit dem - zunächst erfolgreich behaupteten - Anspruch […] Von Thomas GrohRedaktionsblog - Im Ententeich 24.12.2013 […] Menschen behandeln. Und das spürten sie. (...) Alle möglichen Wörter, die nach Völkermord riechen, haben eine heroische und glorreiche Konnotation erfahren. Das Wort 'Ausrottung' etwa, das uns an den Holocaust denken lässt, hat dort eher ein 'Jawoll, ich war an der Ausrottung der Kommunisten beteiligt' zur Folge. Als ob das etwas Großartiges wäre. Das gestattete es mir, sehr, sehr ehrlich zu sein. Ich konnte […] Von Thekla Dannenberg, Anja SeeligerRedaktionsblog - Im Ententeich 04.04.2013 […] Spätestens nach dem Zeit-Gespräch mit Nico Hofmann, dem Produzenten von "Unsere Mütter, unsere Väter", müssen beim ZDF Alarmglocken geläutet haben, dass es mit der Darstellung der polnischen Partisane […] Von Adam Krzemi?ski
Außer Atem: Das Berlinale Blog 08.02.2013 […] Claude Lanzmann
Der goldene Ehrenbär der 63. Berlinale geht an den französischen Autor und Filmemacher Claude Lanzmann, dem darum auch die diesjährige "Hommage" gewidmet ist. Hinter dieser Bezeichnun […] Von Nikolaus PerneczkyRedaktionsblog - Im Ententeich 29.01.2013 […] Ausgerechnet die Juden, die den Monotheismus erfunden haben, sollen die Gewalt in die Religion gebracht haben? Liegt in dieser Vorstellung nicht ein sehr deutscher Wunsch nach Entlastung von dem Holocaust, den die Deutschen den Juden bekanntlich nie verzeihen werden, fragt Schieder.
Assmanns Thesen zum Monotheismus sind in den letzten Jahren im geisteswissenschaftlichen Feld weithin diskutiert werden […] Von Thierry ChervelRedaktionsblog - Im Ententeich 09.08.2012 […] wesentlichen Bestandteil ihrer Identität betrachten. Ein Verbot kann darauf nicht die Antwort sein. Jüdische Funktionäre haben aber auch gleich den dicksten Hammer aus der Requisitenkiste geholt: das Holocaust-Argument. Das ist wirklich nicht einzusehen. Es gibt keinen inneren Konnex zwischen diesen Themen, zumal die Debatte ebenso die Muslime betrifft. Die eilfertige Bundestagsabstimmung für ein Gesetz […] Von Thierry Chervel
Außer Atem: Das Berlinale Blog 12.02.2012 […] gesprengt werden. Und die beunruhigende Frage, wie die Polen vom Holocaust profitiert haben. Sie haben die Geschäfte der ermorderten oder geflohenen Juden übernommen, sind in ihre Häuser gezogen und haben ihren Besitz in Beschlag genommen. Und was passierte, wenn Juden aus den Lagern heimkehrten? In Kielce wurden 1946 vierzig Holocaust-Überlebende erschlagen, unter anderem auch deshalb, weil die Polen […] Von Thekla DannenbergRedaktionsblog - Im Ententeich 28.04.2010 […] Pappe ("Die ethnische Säuberung Palästinas", 2007) nach Protesten von Veranstaltungen in Deutschland wieder ausgeladen worden waren. In diesem Zusammenhang behauptete Hefets eine Sakralisierung des Holocaust, die dazu benutzt werde, jede Kritik an Israel zu unterbinden: "Bei diesem Schoah-Kult handelt es sich, so muss man wohl sagen, um eine Art Religion mit festen Ritualen. Dazu gehört - ungeachtet aller […] n, wo in ihren Zeitungen die rote Linie zwischen Antisemitismus und Israelkritik liegt. Norman Finkelstein, dessen Ausladung Hefets so empört hat, hat immer wieder behauptet, Israel begehe einen Holocaust an den Palästinensern.
Thierry Chervel war noch dabei, die drei Podiumsteilnehmer vorzustellen, da erhoben sich drei Reihen von Zuhörern von ihren Sitzen, protestierten laut gegen die Abwesenheit […] Von Anja SeeligerRedaktionsblog - Im Ententeich 18.01.2010 […] treibende Motiv hinter der Konstruktion sein. Sie zielt auf das schlechte Gewissen der einzigen Gesellschaftsform, die den Selbstzweifel instituiert hat: der Demokratien. Man beneidet die Juden um den Holocaust und baut sich selber einen zurecht: Sieht der Gaza-Streifen nicht eins a aus wie das Warschauer Getto? In die gleiche Richtung zielt der postkoloniale Diskurs, der den arabischen und afrikanischen […] Von Thierry ChervelRedaktionsblog - Im Ententeich 17.12.2009 […] doch damals nicht an Leuten, die sie hassen konnten."
In den siebziger Jahren arbeitete Godard zusammen mit Anne-Marie Miéville an dem Essayfilm "Ici et ailleurs", in dem er die Gleichsetzung des Holocaust mit den Leiden des palästinensischen Volks mit den damaligen Mitteln des Videos umsetzt. Er montiert ein Bild Hitlers mit einem Bild Golda Meirs
und lässt zu den Gesängen eines Rabbis oder Kantors […] Von Thierry Chervel