Emmanuelle Houdart

Die Monster sind krank

Ab 5 Jahren
Cover: Die Monster sind krank
Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2006
ISBN 9783806751291
Gebunden, 40 Seiten, 26,90 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Edmund Jacoby. Vampire, Teuflin und Skelette, alle diese unheimlichen Kreaturen wirken nur noch halb so bedrohlich, wenn es sie erwischt und sie krank werden. Denn auch Monster können Windpocken oder Läuse bekommen, unter Migräne leiden oder mit Durchfall ans Klo gefesselt sein. Vor allem haben Monster auch mal Angst und können sogar depressiv werden. Dann helfen nur noch Schmetterlingsküsse, warme Getränke und ein besonders weiches Kuscheltier, damit es wieder besser wird.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 05.08.2014

Die Idee, die Monster unter dem Bett zu bannen, gefällt Rezensentin Eva-Christina Meier. Die Schweizer Illustratorin zeigt, so Meier, auf ziemlich versponnene Art, worunter Hexen, Vampire und böse Tiere so alles leiden können, von Zahnweh bis zu Stinkefüßen. Mitunter geht mit Houdart dabei die Albernheit durch, stellt die Rezensentin fest, die auch das Schwanken der Autorin zwischen Ernst, Spaß und Ironie etwas verwirrend findet. Aber trotz der Schwächen hält Meier das Buch vor allem wegen seiner fantasievollen Zeichnungen für ein probates Mittel gegen die Angst vor Monstern.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 04.10.2006

Die pure "Angstlust" verspürt der Rezensent Harald Eggebrecht bei der Lektüre von Emmanuelle Houdarts ungewöhnlich-unheimlichem Kinderbuch "Die Monster sind krank". Houdarts Monster sind wirklich zum Fürchten, wie er findet, doch es hat mit ihnen etwas Besonderes auf sich: Auch sie können wie die Menschen krank werden. Jedem der Monster ist eine eigene Seite gewidmet, erklärt der Rezensent, denn jedes hat sein eigenes symbolisches Reich, und die Autorin gebart sich als wirkliche Ärztin, "diagnostiziert jede Malaise fein säuberlich, nennt die Symptome und kennt die heilende Behandlung". Dem Rezensenten aber schwant Fürchterliches inmitten dieses "kunterbunten Vademecums", das die Menschlichkeit der Monster zutage befördern will: Dass es vielleicht auch umgekehrt sein könnte und auch unsere harmlosen Hausheiligen, wie etwa Hänsel und Gretel, einen Monster-Anteil in sich tragen, der jeden Moment schlüpfen kann.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 28.09.2006

Susanne Mayer gemahnt in ihrer Rezension an die Macht kindlicher Extremerfahrungen, wie Lust und Schrecken, Neues und Rätselhaftes und nicht zuletzt die Empfindung körperlicher Schmerzen, die eine Kindheit und ihre spezifischen Krankheiten zwangsläufig mit sich bringt. Die Rezensentin empfiehlt Kindern (und Eltern, die verpasste Gelegenheiten nachholen möchten) das ansehnliche Personal des Monsterbuchs, zur Schreckensbewältigung bei bevorstehender oder durchlittener Krankheit. Unter dem Sammelbegriff verbergen sich Hexen, Yetis, Skelette und der Schwarze Mann und alle sind garantiert krank, wobei die Art der somatischen Schwächung auch seelische Ursachen haben darf: von den Klassikern wie Windpocken oder Läusen bis hin zu ausgewachsenen Depressionen oder Liebeskummer. Den deftigen Illustrationen sind lakonische Texte zur Seite gestellt. Der Rezensentin hat nachdrücklich die trunken machende Farbigkeit der Zeichnungen und die grenzenlose Fantasie der Heilungsmöglichkeiten gefallen.
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