Klaus Humpert, Martin Schenk

Entdeckung der mittelalterlichen Stadtplanung

Das Ende vom Mythos der 'gewachsenen Stadt'
Cover: Entdeckung der mittelalterlichen Stadtplanung
Theiss Verlag, Stuttgart 2001
ISBN 9783806214642
Gebunden, 389 Seiten, 39,90 EUR

Klappentext

Mit einer CD-Rom sowie 250 farbigen Planzeichnungen und 100 farbigen Abbidungen. Die Autoren weisen in diesem reich illustrierten Band überzeugend nach, dass die Vorstellung von der über Jahrhunderte ständig gewachsenen mittelalterlichen Stadt aufzugeben ist. Viele der zunächst organisch erscheinenden Stadtgrundrisse stellen sich bei näherer Untersuchung als Ergebnisse bewusster Entscheidungen und Leistungen von Planern dar. Der Leser wird mit neuen Forschungsergebnissen konfrontiert, die zeigen, dass viele Gründungsstädte mit ihren Vorstädten in einer einzigen großen Maßnahme eingemessen wurden, ihnen also eine exakte Geometrie zu Grunde liegt. Am Beispiel ausgewählter Städte werden die zu Grunde liegenden Messkonstruktionen detailliert dargestellt.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 09.11.2002

Neues Licht auf die Methoden mittelalterlicher Stadtplanung wirft Klaus Humperts und Martin Schenks "Entdeckung der mittelalterlichen Stadtplanung", notiert der C. El. zeichnende Rezensent in seiner kurzen Besprechung. Ausgangspunkt für die Autoren ist die Frage, warum die Strassen in mittelalterlichen Städten oft gekrümmt sind. Wie der Rezensent ausführt, gelingt ihnen der Nachweis, dass die Straßenkrümmungen nicht nur Teil der ursprünglichen Planungen waren, sondern dass das gewachsen oder gar unregelmäßig aussehende Straßenbild Ergebnis genauer Vermessungen war. Darüber hinaus können die Autoren laut Rezensent zeigen, dass es in benachbarten Disziplinen vergleichbare Planungsprinzipien gab. So diente der "campus initialis", ein Planrechteck, auf den alle Vermessungspunkte bezogen waren, auch in der Architektur oder in der Buchmalerei als Ausgangspunkt für die geometrisch angelegten Konzeptionen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.06.2002

Erstaunliches, aber sofort Einleuchtendes, haben die beiden Architekten Klaus Humpert und Martin Schenk - folgt man der lobenden Rezension von Günther Gillessen - über die mittelalterliche Stadt herausgefunden. Deren ursprüngliches Stadtbild sei nämlich nicht, wie man bisher angenommen hatte, mit der Zeit irgendwie zusammengewachsen, sondern, wie die beiden Autoren zunächst an Freiburg und Villingen beweisen und dann auf andere Städte übertragen, vielmehr von geometrischer Hand geplant gewesen. Vor allem das von Humpert und Schenk entdeckte "Gründungsrechteck" mittelalterlicher Stadtplanung findet Gillessens uneingeschränkte Zustimmung, wie er auch ihre Erklärung, die Hauptstraßen seien aus ästhetischen Gründen "gebogen" geplant worden, begeistert aufnimmt. Die verständliche Darstellung in Wort und Bild verdient sich ein weiteres Lob des Rezensenten.
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