N.K. Jemisin

Zerrissene Erde

Roman
Cover: Zerrissene Erde
Droemer Knaur Verlag, München 2018
ISBN 9783426521786
Kartoniert, 496 Seiten, 14,99 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Susanne Gerold. Inmitten einer sterbenden Welt hat die verzweifelte Essun nur ein Ziel: ihre Tochter aus den Händen eines Mörders zu befreien, den sie nur zu gut kennt.Seit sich im Herzen des Landes Sansia ein gewaltiger Riss voll brodelnder Lava aufgetan hat, dessen Asche den Himmel verdüstert, scheinen immer mehr Menschen dem Wahnsinn zu verfallen. So lässt der Herrscher seine eigenen Bürger ermorden. Doch nicht Soldaten haben Essuns kleinen Sohn erschlagen und ihre Tochter entführt - sondern ihr eigener Ehemann! Essun folgt den beiden durch ein Land, das zur Todesfalle geworden ist. Und der Krieg ums nackte Überleben steht erst noch bevor.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 12.03.2022

Das Prinzip der Identifikation mit einer Stadt oder einzelnen Kiezen ist nicht besonders originell, stellt Rezensent Richard Kämmerlings zu Beginn seiner Rezension fest. Die Konsequenz mit der N.K. Jemisin diese Identifikation literarisch umsetzt, scheint den Rezensenten allerdings durchaus zu überraschen. Sechs Bewohnerinnen und Bewohner New Yorks werden als Personifikationen ihrer Stadtteile damit beauftragt, die Neugeburt New Yorks als Metropole zu ermöglichen, indem sie die Stadt vor dem Ungeheuer namens Gentrifizierung beschützen, lesen wir. Dass diese sechs als Vertreter ihrer Stadt unterschiedlicher nicht sein könnten, leuchtet ein - Nicht nur aus Gründen der Unterhaltsamkeit, New York zeichnet sich schließlich bekanntermaßen durch seine Diversität aus. Diese Diversität als erhaltenswert darzustellen, darum geht es der Autorin offenbar. Ob es geschickt ist, "gesellschaftliche Konflikte" zum Preis der Differenziertheit und einer möglichen Überwindung des Zwiespalts "im Endkampfschema zu verhandeln" , bezweifelt der Rezensent.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 29.12.2018

Für Rezensent Wieland Freund ist Nora K. Jemisins Fantasy-Saga das Buch des Jahres. Hinter dem knalligen Umschlag verbirgt sich laut Freund nicht weniger als die schicke, genderkorrekte "Neuerfindung der High Fantasy". Dass Jemisin ausschließlich aus Frauensicht erzählt, gehört für Freund bei dieser Autorin schon zum Standard. Weil sie darüber hinaus auch packend, plotorientiert und ohne falsche Scheu vor den Zutaten des Genres schreibt, den Leser mal mit klassischer Postapokalypse konfrontierend, dann wieder gekonnt Fantastik und Wirklichkeit ineinander spiegelnd, sodass der Text politisch wird, ist der Rezensent hin und weg.
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