Das Evangelium des Judas

Aus dem Codex Tchacos
Cover: Das Evangelium des Judas
National Geographic, Wiesbaden 2006
ISBN 9783939128601
Gebunden, 180 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Rodolphe Kasser, Marvin Meyer und Gregor Wust. Mit einem Vorwort von Bart D. Ehrman. Dieses Buch präsentiert die erste Veröffentlichung des Evangliums des Judas der Neuzeit. Das Evangelium erzählt aus der Sicht des Judas Iskarioth, dem historischen Inbegriff des Verräters, die letzten Tage Jesu. Aus dieser Perspektive ist Judas keineswegs der Schurke, sondern der Vertraute Jesu. Jesus bittet Judas, ihn zu verraten. Im Gegensatz zu den Evangelien des Neuen Testaments wird Judas Iskarioth hier als Vorbild für all jene dargestellt, die Jesus als Jünger nachfolgen wollten. Er ist der einzige Apostel, der Jesus wirklich versteht. Der Übersetzung sind kommentierende Aufsätze beigegeben, die seine Geschichte und seine provokative Deutung der Botschaft Jesu Christi im Kontext der frühen Kirchengeschichte erläutern sowie dessen Herkunft und religionsgeschichtliche Bedeutung bestätigen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 25.09.2006

Stefan Schreiber hat zwei Publikationen zum wieder entdeckten Judas-Evangelium gelesen und er konstatiert, dass nun zwar nicht, wie behauptet, Kirchengeschichte neu geschrieben werden muss, die Veröffentlichungen aber durchaus neues Licht auf ein Stück Frühgeschichte des Christentums werfen. Die von den Koptologen Rodolphe Kasser, Marvin Meyer und Gregor Wurst herausgegebene Übersetzung des so genannten Judas-Evangeliums präsentiert sich gegliedert und weist präzise die fehlenden Textpassagen aus, wo das Original Lücken oder Schäden aufweist, so der Rezensent zufrieden. Auch die ergänzenden Kommentare und erklärenden Aufsätze findet Schreiber außerordentlich hilfreich, um die Texte hinsichtlich ihrer Bedeutung einordnen zu können, zumal er betont, wie fremd und schwer verständlich das Judas-Evangelium auf Leser von heute wirkt. Sympathisch scheint dem Rezensenten überdies zu sein, dass man den Herausgebern des Buches durchaus immer noch ihre "Entdeckerfreude" anmerkt.
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