Nadine Kegele

Bei Schlechtwetter bleiben Eidechsen zu Hause

Roman
Cover: Bei Schlechtwetter bleiben Eidechsen zu Hause
Czernin Verlag, Wien 2014
ISBN 9783707605013
Gebunden, 312 Seiten, 23,00 EUR

Klappentext

In "Bei Schlechtwetter bleiben Eidechsen zu Hause" ist nicht nur das Wetter existenziell, auch die Leben der in bunten Farben schillernden Figuren sind es. Nora bringt einen Hund um und vielleicht war es Mord. Die Füchsin füttert Blutegel, wenn sie nicht gerade Yoga macht. Vera ist Comic-Heldin im eigenen Sektimperium. Und Ruth eine Lesbe, die ein Kind will, Geschlecht egal, Hauptsache kein Junge und kein Mädchen. Und während die Freundinnen ein Leben versuchen, das sich nicht bloß gut anfühlt, sondern auch gut ist, liegt eine Mutter im Koma und stirbt hoffentlich, wenn es nach ihrer Tochter geht.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 22.10.2014

Wenn die österreichische Autorin Nadine Kegele ihr Romandebüt "Bei Schlechtwetter bleiben Eidechsen zu Hause" einen "Befreiungsroman" nennt, dann meint sie damit nicht die Befreiung ihrer literarischen Figuren, sondern ihre eigene, weiß Carola Ebeling. Autobiografisch ist der Roman angelegt, in der Protagonistin Nora, die mit Mitte Dreißig noch immer unter ihrer "lieblosen Kindheit" leidet, hat sich Kegele in diesem "schillernd-tänzelnden Text" selbst beschrieben, meint die Rezensentin. Doch indem sie über den zweiten Bildungsweg die Matura nachholte, dann studierte und schließlich ans Schreiben wagte, hat sich die Autorin aus ihren unterprivilegierten Verhältnissen befreit, so Ebeling: der Publikumspreis beim Klagenfurter Bachmann-Wettbewerb, den Kegele 2013 für einen Auszug aus diesem Roman gewann, ist dafür die beste Bestätigung.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 17.09.2014

Fordert viel, lohnt sich aber, meint Cathrin Kahlweit über Nadine Kegeles Roman. Was die Juroren beim Bachmann-Wettlesen an dem Text zu mäkeln hatten (der laut Burkhard Spinnen etwa "wie mit einem teuren Auto an der Leitplanke der Peinlichkeiten" entlangschrappe), kann die Rezensentin zwar in Teilen nachvollziehen, in der Tat, erklärt sie, sei der Text spröde, mit etwas Geduld jedoch, versichert sie, wird die trostlose Geschichte der hochneurotischen Nora sogar unterhaltsam. Laut Kahlweit liegt das an Kegeles skurrilen Einfällen - Namen, Tics - für ihre Figuren sowie an der Lakonie, mit der hier über Fremdheitsgefühle und Ausgegrenztheit erzählt wird.
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Rezensionsnotiz zu Die Welt, 23.08.2014

Nadine Hemgesberg gibt Entwarnung: Nadine Kegeles Romandebüt sei keine Frauenliteratur. Auch wenn die Themen Schwangerschaft und Muttersein in dem Buch verhandelt werden, erkennt die Rezensentin das Universelle an der Geschichte. Es geht um randständige Frauenfiguren und wie sie ihr Leben meistern, erläutert sie. Dass die Schwangerschaft hier eher nüchtern betrachtet und Frauenschicksalen mit schwarzem Humor begegnet wird, gefällt Hemgesberg. Dass die Autorin die Langform zu meistern weiß, sprachlich treffsicher ist und auch drastisch sein kann, weiß die Rezensentin außerdem zu schätzen.