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Stichwort
Karl Kraus
9 Artikel
Vorgeblättert 16.02.2012 […] das muß ich schon sagen – I
st es – fürwahr – doch sehr – stier!
Gelächter. Rufe: Oho! Bravo! Bravo! …"
KARL KRAUS, Die letzten Tage der Menschheit, III, 45
Wenden wir uns einen letzten Moment lang der literarischen Improvisation im Sinne des neunzehnten Jahrhunderts zu. In dem Zitat von Karl Kraus ist diese situative Kunstfertigkeit zum grotesk schäbigen Handwerk geworden: 1916 erscheint sie herabgekommen […] Vorgeblättert 23.11.2009 […] Dissertation über die romantische Kunstkritik, seinen Analysen zur Emblematik des Trauerspiels, in der Wesensbestimmung des Barockdramas, die dessen Vor- und Nachgeschichte umfaßt, in seinem Essay über Karl Kraus bis hin zu der Skizze über das mimetische Vermögen - stets bildet die Sprache ein vorrangiges Untersuchungsfeld. Von ihren Strukturen, ihren Figuren aus entwickelte er die wesentlichen philosophischen […] Sprache der Straßen, der Reklame und den Plakaten Aufmerksamkeit schenkt, wo er nach dem Schicksal des Schreibens ebenso wie des Buches fragt und einen bewundernswerten Aphorismus "Kriegerdenkmal" Karl Kraus widmet, der "den Kriegstanz vor dem Grabgewölbe der deutschen Sprache [tanzt]".(19)
Mit seiner Hinwendung zum Materialismus erlischt Benjamins Interesse an der Sprachphilosophie keineswegs. Zunächst […] an Max Rychner beschwor er nochmals seinen "sehr besonderen sprachphilosophischen Standort"(21), den Scholem in der Nachfolge von Hamann und Humboldt lokalisierte, auch wenn er in dem Essay über Karl Kraus (1931) den Hiatus zwischen einer metaphysischen Konzeption der Sprache und künstlichen Annäherungen an die marxistische Dialektik anprangerte.(22) Auf Ibiza entwickelte Benjamin 1932 seine ersten […] Vorgeblättert 23.11.2009 […] Geistes sei. Diese Diskontinuität zwischen den Texten - etwa zwischen "Der Autor als Produzent" und dem Kafka-Essay - oder die Widersprüche innerhalb ein und derselben Schrift - etwa in dem Essay über Karl Kraus -, die anfangs, von terminologischen Anleihen beim dialektischen Materialismus abgesehen, kaum zu bemerken waren, sollten dann, wenn man der Deutung Scholems folgt, in den dreißiger Jahren überdeutlich […] Benjamin seine Unabhängigkeit im Denken stets bewahrt und die Eigenheit seiner Kategorien niemals geopfert hat.
Die Kontroversen zwischen Scholem und Benjamin, die die Abfassung der Essays über Karl Kraus oder über die technische Reproduzierbarkeit des Kunstwerks hervorrief, mußten Scholem in seiner Gewißheit bestätigen, daß es sich um eine wirkliche Abirrung von Benjamins Problemstellung handelte […] Vorgeblättert 10.08.2009 […] glaubte ich bedingungslos jedes Wort, das von seinen Lippen kam, und er glaubte mir nichts. Aber ich bin meinen Eltern unendlich dankbar, denn sie mühten sich redlich. Arnold Schönberg schrieb an Karl Kraus: "Ich habe von Ihnen vielleicht mehr gelernt, als man lernen darf, wenn man noch selbstständig bleiben will."
Zur Selbstständigkeit verhalf mir schon früh die Kunst, für die mein Vater kein […]
Bücherbrief 01.08.2005 […] sind, wie die FAZ versichert. Wohl weil die "Aura des Dringlichen" aus dem Lautsprecher wabert. Karoline Naabs Hör-Feature zu Leben und Werk glänzt dagegen mit seltenen Originalton-Trouvaillen von Karl Kraus oder Theodor W. Adorno. […]
Bücherbrief 25.11.2004 […] der wichtigsten lyrischen Neuerscheinungen der letzten Monate wurde auch ein Band mit den gesammelten Gedichten von Friederike Mayröcker ()
gefeiert.
Der Dativ sein Genitiv
Sprachkritik a la Karl Kraus kann ja ein qua Besserwisserei und Protzen mit höherer Sensibilität recht enervierendes Genre sein. Bastian Sick scheint der Besserwisser-Falle zu entgehen, indem er den Leser ermuntert, seinem […] Vorgeblättert 29.03.2004 […] e Temperamente entgegen: emotional das eine, rational das andere. Niemand hat das deutlicher erkannt als Else Lasker-Schüler selbst. Als die Ehe nach neun Jahren geschieden wird, schreibt sie an Karl Kraus, "ich habe eingesehn, wir sehen und fühlen anders, wir spielen und lieben anders, ich bin Krieger mit dem [ein gezeichnetes Herz], er mit dem [Kopf, im Linksprofil mit Auge und Ohr]. Material: ich: […] nächsten 8 Jahre, ehe dieser in die Sturm-Abende überging, ein, wer in Literatur, Musik und Kritik Rang und Namen hatte. So lasen neben vielen anderen Richard Dehmel, Alfred Döblin, Maxim Gorki, Karl Kraus, Else Lasker-Schüler, Heinrich und Thomas Mann - letzterer nach einem Cello-Vorspiel und vor seiner Braut Katia, die mit ihrer Großmutter Hedwig Dohm in der ersten Reihe saß. Rezitatoren, vor allem […] Fallende Blätter 28.09.2003 […] als das sachbedingte pragmatische Kleine Einmaleins der politischen- oder der Wirtschaftsredaktion mit ihrem neoliberalen Gebetsmühlenjargon. Wem aber die Grundvoraussetzung des Feuilletons, (nach Karl Kraus' abfälligem Aphorismus) selbst noch "auf einer Glatze Locken drehen" zu können, anstößig, unseriös oder gar unverständlich ist, sollten seinen Fokus auf "Fakten, Fakten, Fakten" richten, wo er besser […] Von Wolfram SchütteVorgeblättert 04.08.2003 […] Erfahrung, warum es unmöglich wird, Erfahrungen im Goetheschen Sinne von weltgeschichtlichen Ereignissen zu machen, wird in den "Minima Moralia" in Erinnerung an die intellektuellen Anstrengungen von Karl Kraus, den "Untergang der Menschheit" im Ersten Weltkrieg zu begreifen, weit vom Schuß formuliert. Jeder Satz aus diesen Büchern Horkheimers und Adornos erhält seine argumentative Wucht aus dem Bewusstwerden […]