Ingeborg Schober

Die Zukunft war gestern

Essays, Gespräche und Reportagen
Cover: Die Zukunft war gestern
Verlag Andreas Reiffer, Meine 2021
ISBN 9783945715796
Gebunden, 400 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Ende der 60er Jahre, als der Musikjournalismus noch in den Kinderschuhen steckte und von Männern dominiert war, profilierte sich Ingeborg Schober (1947-2010) als erste Rockmusikjournalistin der Bundesrepublik.In der Münchner Szene zu Hause, verfasste sie vor allem in den 70er und 80er Jahren Artikel für Sounds, Musikexpress und Rock Session; reiste dafür nach London, Amsterdam, Tokio und Atlanta.Stets an experimentellen Klängen interessiert, begleitete Schober die deutsche Rockszene um Amon Düül und weitere "Krautrocker", entdeckte früh die Avantgarde-Musiker Can und Elektronikpioniere wie Neu!, Kraftwerk und Michael Rother.Mit ihrer authentischen, unterhaltenden sowie faktenreichen Schreibe bereitete sie hierzulande den Weg für New Wave-Künstler*innen wie Talking Heads, XTC, Human League und Ultravox.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 12.08.2021

Rezensentin Susanne Romanowski schwärmt für die Zeitlosigkeit der Reportagen und Essays der Musikjournalistin Ingeborg Schober. Was Schober sich in den 1970er Jahren in den Wohnzimmern von Michael Rother und Peter Gabriel in den Block diktieren ließ und dann trotz aller Nähe zu den Stars kritisch auseinandernahm, wie Romanowski erklärt, liest sich für die Rezensentin manchmal wie ein "Meta-Gespräch" über die gesamte Musikszene und das Musikbusiness der Zeit. Die Querverbindungen, die Schober herstellt zwischen London und Pleiskirchen, Weltmusik und Elektro sowie den Enthusiasmus der Autorin findet die Rezensentin anregend.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 16.07.2021

Rezensentin Julia Lorenz entdeckt mit "Die Zukunft war gestern" eine Ikone des deutschen Popjournalismus wieder: Ingeborg Schober - von 1960 an Musikjournalistin bei HIT, später bei Sounds, dann für den Musikexpress, erklärt Lorenz und lobt: Schobers Zugang zum Journalismus ist nur zum Teil zu vergleichen mit dem des Gonzo oder des New Journalism. Als Person blieb sie in ihren eigenen Texten zwar stets präsent, aber im Hintergrund; ihr Stil war eigen, trotzdem analytisch und klar. Gewissenhaft sammelte sie Fakten, stellte Zusammenhänge her, erklärte Kontexte, und hielt sich mit ihrer Kritik niemals zurück - wobei sie jedoch niemals respektlos oder unfair wurde, lobt die Rezensentin. Einige Passagen, obwohl unterhaltsam geschrieben, mögen heute etwas anachronistisch wirken, meint sie, anderes wiederum könnte aktueller kaum sein: So zum Beispiel Schobers Essay über Pop und Gender aus einer Zeit, in der der Gender-Begriff noch den wenigsten im Pop-Bussiness bekannt war. Ja, Schober war in vielerlei Hinsicht eine Vorreiterin, die es nun wieder zu entdecken gilt, so die schwelgende Rezensentin.