Simone Perotti

Atlas der Mittelmeerinseln

Cover: Atlas der Mittelmeerinseln
Klaus Wagenbach Verlag, Berlin 2018
ISBN 9783803136732
Gebunden, 144 Seiten, 34,00 EUR

Klappentext

Aus dem Italienischen von Julika Brandestini. Mit 42 Seekarten. Inseln im Meer stehen für Freiheit und Unabhängigkeit, bieten Exil oder Rettung nach dem Schiffbruch. Mancher wünscht sich weit fort auf eine Insel, sucht dort Erholung und findet Einsamkeit. Inseln sind seit jeher auch Orte der Gefangenschaft. Halb gehören sie dem Land, halb dem Meer. Sie bergen die Geheimnisse von Schmugglern und Piraten. Und manchmal nur Sand und Steine. Simone Perotti ist im gesamten Mittelmeerraum zu Hause und hat per Segelschiff zahlreiche Inseln erkundet - bekannte wie Djerba und Lampedusa und ganz kleine, unbekannte wie Malu Entu und Kythnos. Er besucht die Menschen dort, lauscht ihren Geschichten oder denen der Natur, erfährt von Geflüchteten und Gestrandeten aus allen Zeiten, erzählt alte Mythen und heutiges Strandleben - und schillerndes Seemannsgarn, das ihn einspinnt, wenn er zu lange auf einer Insel war … Doch sind Perottis Inseln keine Traumwelten: Man findet sie auf seinen nautischen Karten, dank GPS-Daten und vielfältigem historischen und geographischen Wissen. Leinen los, wir segeln hin!

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 05.01.2019

Günther Wessel bekommt Lust auf Weite beim Lesen und Anschauen der subjektiven Eindrücke des Inselhoppers Simone Perotti. Die Mittelmeer-Eilande, die der Segler und Schriftsteller in seinem Buch vorstellt, kennt Wessel längst nicht alle, die Geschichten, die Perotti zu ihnen einfallen, Historisches, Mythisches, erfassen stets das Typische der jeweiligen Insel, erkennt er. Die Anlage des Buches scheint ihm eher poetisch als wissenschaftlich, auch wenn die Karten genau sind, die Texte teils realistisch daherkommen. Für Wessel ein liebevoll gestaltetes Buch, das gekonnt Politik, Kultur, Geografie und Geschichte mit Erzählkunst mischt.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 09.10.2018

42 der insgesamt 4.300 hat der italienische Schriftsteller Simone Perotti angesegelt und für dieses Buch beschrieben - samt Karten (keine Seekarten!), erzählt Rezensent Tim Caspar Boehme. Entstanden ist dabei kein Reisebuch für den Tourismus, sondern, so Boehme, eher eine kleine, ganz eigene Kulturgeschichte des Mittelmeers: Zwar schon mit Beschreibungen und wesentlichen Informationen zu den Inseln, aber eben auch mit kleinen literarischen Texten, die Motive von der jeweiligen Insel aufgreifen. Der Rezensent lässt seiner Fantasie freien Raum und segelt mit, entlang Gewürz- statt Staatsgrenzen und mit Flüchtlingen oder Gästen aus der Vergangenheit an Bord.