C.L.R. James

Die schwarzen Jakobiner

Toussaint Louverture und die Haitianische Revolution
Cover: Die schwarzen Jakobiner
b-books Verlag, Berlin 2021
ISBN 9783942214391
Kartoniert, 364 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Günter Löffler und Jennifer Theodor. Es war der einzige erfolgreiche Aufstand in der modernen Geschichte, in der versklavte Menschen aus eigener Kraft ihre Freiheit und Unabhängigkeit erkämpften. Die Revolution in der französischen Kolonie Saint Domingue von 1791 ist einmalig in der Geschichte und führte 1804 zur Unabhängigkeit Haitis. Das Buch "Die Schwarzen Jakobiner" gehört immer noch zu den einflussreichsten Darstellungen dieser Ereignisse. Mehr als 80 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung 1938 ist "The Black Jacobins" weiterhin ein Standardwerk, das seither zahlreiche Neuauflagen und Übersetzungen erlebt hat. In seinem Buch klagt C. L. R. James die rassistische Struktur der Kolonialgesellschaft des damals französisch besetzten Haiti an. Er rekonstruiert die revolutionären Ereignisse und erzählt sie aus der Perspektive linker Geschichtsschreibung neu. Mit seinem Buch leistet er einen unschätzbaren Beitrag dazu, die Haitianische Revolution als Ereignis von welthistorischer Bedeutung zu begreifen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.05.2022

Rezensent Andreas Eckert begrüßt die Wiederauflage von C.L.R. James' Klassiker über die Revolution von Haiti, die das Land zu ersten unabhängigen schwarzen Nation machte, allerdings auch zu einem Paria-Staat. Das Werk des Journalisten und Schriftstellers aus Trinidad wurde lange als Manifest eines marxistischen Antiimperialisten abgetan, weiß Eckert, doch inzwischen sei sich die Forschung einig in ihrer Anerkennung dieses "historiografischen Meilensteins". Zwei Punkte stechen Eckert ins Auge: Zum einen mache James deutlich, wie fatal es war, dass Haiti auch nach der Unabhängigkeit 1804 von der Plantagenwirtschaft und dem Zuckerexport abhängig blieb, was eben doch zeige, dass der Rassismus dem Kapitalismus in der Frage der Klassenfrage nachgeordnet sei. Zum anderen betone James im Gegensatz zu Sudhir Hazareesingh in seiner Biografie, dass Toussaint Louverture den jakobinischen Idealen der französischen Revolution verbunden gewesen sei.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 21.12.2021

Rezensent Julian Weber begrüßt diese Edition von C.L.R. James' klassischer Schrift über die Revolution von Haiti und ihren großen Anführer Toussaint Louverture. Wie er informiert, basiert sie auf einer "obskuren" Übersetzung aus der DDR von 1984, die sprachlich allerdings aktualisiert wurde. James, der als Trotzkist aus Trinidad lange in den sozialistischen Ländern als Unperson galt (im Westen aber auch), schrieb gegen die Sicht an, dass es sich bei dem Aufstand in Haiti lediglich um ein blutiges Gemetzel gehandelt habe, bei dem kein echter revolutionärer "Weltgeist" wehte. Eingängig und packend schildere James die Sklaverei auf Haiti, die Befreiungskämpfe, die Kolonialgeschäfte in Frankreich und internationalen Intrigen, versichert Weber, der trotz der Vielzahl der Schauplätze nie die Übersicht verliert.