Jean-Marc Gonin, Olivier Guez

Die Mauer fällt

Ein Tatsachenroman
Cover: Die Mauer fällt
Piper Verlag, München 2009
ISBN 9783492052337
Gebunden, 334 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Helmut Reuter. Was am 9. November 1989 passierte, war ebenso unwahrscheinlich und abenteuerlich wie ein Roman. Und genau so erzählen Olivier Guez und Jean-Marc Gonin diese Geschichte. Kann man sich eine Szene ausdenken wie die, in der der mörderische General Mielke vor die Volkskammer tritt und ruft: "Ich liebe Euch doch alle"? Oder wie eine Handvoll Demonstranten in der Berliner Gethsemane-Kirche die schwerbewaffneten Stasi-Männer durch Kirchenlieder zum Abzug bringt? In der Art eines Doku-Dramas verknüpfen die Autoren die oft dramatischen Schicksale der eigentlichen Helden der Geschichte, der Menschen, mit denen der großen Politik von Honecker & Co. Sie alle treten als lebendige Figuren auf, in ihren Gesprächen, privaten Eigenarten, die mehr verraten als jede noch so genaue wissenschaftliche Analyse.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.11.2009

Ganz neu, ganz anders!, ruft Nils Minkmar uns zu. Dass es nur zwei Franzosen (Olivier Guez und Jean-Marc Gonin) dank Wunder wirkender Außenperspektive und einem Faible für Revolutionen hinbekommen konnten, die Geschichte des Mauerfalls vermittels Sammeln, Streichen und "cooler Sprache" lesbar zu machen, findet Minkmar so bemerkenswert wie folgerichtig. Dass es derart großartig sein würde, überrascht ihn dann doch bis zur Gänsehaut. Hunderte Interviews, durch ein rasantes Montageverfahren zu einer Geschichte komponiert, ergeben für Minkmar einen Tatsachenroman bekannter Ereignisse. Na, beinahe bekannt, denn das Buch entwickelt nicht nur eine nachhaltige Spannung, es eröffnet dem Rezensenten auch neue Erkenntnisse. Über die friedliche Macht von der Straße, das unheimliche Leben in Wandlitz oder Pläne für eine noch bessere, noch tödlichere "Mauer 2000".
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