Jessica Fellowes

Die Schwestern von Mitford Manor

Unter Verdacht. Roman
Cover: Die Schwestern von Mitford Manor
Pendo Verlag, München 2018
ISBN 9783866124523
Gebunden, 496 Seiten, 16,99 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Andrea Brandl. London, 1920: Für die 19-jährige Louisa geht ein Traum in Erfüllung. Sie bekommt eine Anstellung bei den Mitfords, der glamourösen und skandalumwitterten Familie aus Oxfordshire. Endlich kann sie der Armut und dem Elend der Großstadt entfliehen und dafür auf ein herrschaftliches Anwesen ziehen. Louisa wird Anstandsdame und Vertraute der sechs Töchter des Hauses, allen voran der 17-jährigen Nancy, einer intelligenten jungen Frau, die nichts mehr liebt als Abenteuer und gute Geschichten. Als Florence Nightingale Shore, eine Krankenschwester und Freundin der Familie, am helllichten Tag ermordet wird, beginnen Nancy und Louisa eigene Ermittlungen anzustellen. Schnell erkennen sie, dass nach den Wirren des Krieges jeder etwas zu verbergen hat.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 06.12.2018

Nostalgie verkauft sich, weiß Rezensent Sebastian Borger. Einen Beweis findet er im finanziellen Erfolg jener aktuell wie die Pilze aus dem englischen Boden schießenden Bücher über die Zeit des anbrechenden 20. Jahrhunderts. Ein Beispiel ist Jessica Fellowes Roman über die Mitford Schwestern, die als junge Frauen in den 20er und 30er Jahren die Londoner Nacht- und Adelsszene unsicher machten. Das rege Interesse der Briten an dieser Zeit und dieser Gesellschaft erklärt sich die Autorin, Nichte des berühmten Drehbuchautors Baron Julian Fellowes, durch die vielen Parallelen zur Gegenwart, so Borger. Was die Deutschen mit Fellowes anfangen werden, wird sich noch zeigen. Derzeit liegt der erste Teil ihrer Krimiserie in deutscher Übersetzung vor. Darin kombiniert die Autorin eine nostalgische Detailverliebtheit mit charmanten und humorvollen Figuren, die überraschend modern daherkommen, lesen wir. Diese ambivalente Form der Nostalgie unterscheidet Fellowes von ihrem Onkel, meint Borger. Vor dem Hintergrund der leisen Kritik am Onkel Fellowes, wirkt das durchaus wie ein Lob.