Werner Bartens

Lexikon der Medizin-Irrtümer

Vorurteile, Halbwahrheiten, fragwürdige Behandlungen
Cover: Lexikon der Medizin-Irrtümer
Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2004
ISBN 9783821839226
Gebunden, 350 Seiten, 22,90 EUR

Klappentext

Auch für Ihren Arzt gilt: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Verursachen Handys Krebs? Ist Schwitzen gesund? Woher kommt der Name Heroin? Sterben Manager häufiger an Herzinfarkt? Leiden immer mehr Menschen an Tinnitus, weil sie keine Ruhe finden? Nirgendwo sonst ist die Fortschrittsgläubigkeit so groß und der Wissensstand so flüchtig wie in der Medizin. Denn obwohl sich die Halbgötter in Weiß angeblich immer wieder neu auf Wahrheitssuche begeben, kursieren in kaum einem Bereich so viele verblüffende, erschreckende und unglaubliche Halbwahrheiten und Vorurteile - bei Ärzten und Patienten. Der Mediziner und Wissenschaftsjournalist Werner Bartens hat die populärsten Irrtümer der Medizin gesammelt - von Mode- und Zivilisationskrankheiten über eingebildete Kranke und verkannte Pioniere bis zu unbequemen Wahrheiten über Cholesterin, Krebs und das ewige Leben. Nicht allein zum Trost, sondern auch zum Vergnügen des Patienten.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 11.09.2004

Rezensent Christian Weymayr ist richtig begeistert von diesem seiner Meinung nach ebenso unterhaltsamen wie informativem Lexikon über in der Medizin verbreitete Irrtümer: "Es ist Kritik am Medizinsystem, unterhaltsame Anekdotensammlung und Enthüllungswerk zugleich." Der Umstand, dass es sich um einen "bunten Themenmix" handelt, bedeutet nicht, dass es dem Buch an Seriosität fehlt. In seinen Ausführungen stützt der Autor Werner Bartens sich auf Quellen aus der Fachpresse. Er biedert sich dem Leser nicht an, sondern "bleibt bei seiner unbestechlichen Linie": "Auf systemkritische Passagen folgen unvermittelt Angriffe auf alternative Lebensweisheiten". Nur von den historischen Exkursen, die der Autor zusätzlich zu all den Informationen auch noch in dem Buch unterbringt, findet Weymayr, dass sie hier etwas deplaziert wirken und statt dessen eine eigene Publikation verdienen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.07.2004

Klaren "Etikettenschwindel" sieht Rezensent Ernst Horst bei diesem Buch am Werk. Denn in diesem Buch werden nach Horsts Dafürhalten keineswegs "die fatalen Irrtümer der Ärzte" aufgedeckt oder "schonungslos" angeprangert, wie es neben dem Titel auch das Bild eines Leichenwagens auf dem Buchcover suggeriert. Und ein Lexikon sei es schon gar nicht. Aber dass das Buch, so lenkt der Rezensent ein, nicht seinem Titel entsprecht, sei "gar nicht so schlimm". Schließlich habe der Autor Werner Bartens hier zweihundert interessante und lehrreiche "Artikelchen" über Themen aus der Medizin und "ihren Randgebieten" verfasst, die das "Herz des Lesers" erfreuen. Und was so marktschreierisch als Irrtum angepriesen wurde, erweist sich für Rezensent Horst vielmehr als normaler Gang der Naturwissenschaft, die immer etwas "Vorläufiges und Unvollkommenes" habe, weshalb eine heute "allgemein akzeptierte" Therapie in einigen Jahren bereits "sträflich falsch" sein kann. Horst lobt den Informationswert der Artikel, die sogar noch dem "Infoholic" was Neues beibringen, und vermutet, dass die Beherzigung der Ratschläge den Leser "ein wenig gesünder" machen könne. So sei hier unter anderem zu lernen, dass es den "perfekten Arzt" seltener gibt als den "perfekten Mord", dass es nicht schädlich ist, wenn Kinder abends im Bett bei "schlechtem Licht" lesen, und dass ein Mann, der in jungen Jahren "viel onaniert", wesentlich "seltener Prostatakrebs" bekommt.
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