Richard Nemec

Die Ökonomisierung des Raums

Planen und Bauen in Mittel- und Osteuropa unter den Nationalsozialisten 1938 bis 1945
Cover: Die Ökonomisierung des Raums
DOM Publishers, Berlin 2020
ISBN 9783869221687
Gebunden, 498 Seiten, 98,00 EUR

Klappentext

Mit 480 Abbildungen. "Lebensraum" war ein zentrales ideologisches Schlagwort der Nationalsozialisten: Die angestrebte Germanisierung Mittel- und Osteuropas sah die Ansiedlung "Volksdeutscher" und oft die Vertreibung der angestammten Bevölkerung vor. Raumplanung, Städtebau sowie Architektur spielten hierfür eine Schlüsselrolle. Das vorliegende Buch untersucht diese anhand ausgewählter Hauptorte in den von den Nationalsozialisten okkupierten oder annektierten Territorien zwischen 1938 und 1945. Der Architekturhistoriker Richard Němec bezieht in seine Analyse neben den baugeschichtlichen Zusammenhängen auch die ökonomische Dimension und die personalen Netzwerke mit ein. Denn Entwurf und Bau lagen nicht allein in den Händen reichsdeutscher Planer, immer wieder waren auch lokale Fachkräfte beteiligt.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 05.06.2020

Rezensent Dankwart Guratzsch geht etwas ratlos aus der Lektüre des Riesenbuches des Architekturhistorikers Richard Nemec hervor. Was der Autor beweisen möchte und wofür er einen Haufen Material auffährt, dass nämlich Architektur und Städtebau den Nazis in Tschechien, der Slowakei und Polen als Instrument ihres Herrschaftsanspruchs dienten, lässt sich mit den im Buch versammelten Dokumenten und Planskizzen eben gerade nicht belegen, meint der Rezensent. Aufschlussreich findet er zwar die vielen vom Autor offengelegten Beziehungen, Einflüsse und Abhängigkeiten der Bautätigkeit während der in Frage stehenden Jahre 1938-1945, für die Städte in Osteuropa gelten hinsichtlich der "Ökonomisierung des Raums" aber ganz andere Paradigmen als etwa für Berlin oder Nürnberg, stellt Guratzsch beim Lesen fest.