Gerald M. Edelman

Das Licht des Geistes

Wie Bewusstsein entsteht
Cover: Das Licht des Geistes
Walter Verlag, Düsseldorf 2004
ISBN 9783530421828
Gebunden, 187 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Warum weiß ich, wenn ich morgens aufwache, wer ich bin? Wie entsteht Bewusstsein? Wo ist es lokalisiert? In kompakter Form präsentiert einer der international renommiertesten Neurobiologen und Nobelpreisträger, Gerald Edelman, gut verständlich seine bahnbrechende Theorie zur Entstehung des Bewusstseins. Anhand von neuesten Ergebnissen aus der Hirnforschung geht er der Frage nach der Entstehung, den Merkmalen und Mechanismen von Bewusstsein nach. Wie können z. B. Miriaden von feuernden Nervenzellen Gedanken, Gefühle und Empfinden erzeugen? Wie funktioniert Wahrnehmung und Gedächtnis, wie bildet sich Identität? Bewusstsein, so Edelmans These, ist vor allem ein Prozess, der erst durch bestimmte Aktivitätsmuster der Neuronen im Gehirn entsteht. Anhand seiner Theorie des "neuronalen Darwinismus" führt er vor, wie Wahrnehmung, Gedächtnis und Identität hervorgebracht werden.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 31.03.2005

Dieses Buch von Gerald Edelman, in dem der Nobelpreisträger das Wesen des menschlichen Bewusstseins erklären will, überzeugt Ulrich Kühne nicht recht. Edelman breitet für den interessierten Laien seine naturwissenschaftliche Theorie des Bewusstseins aus, ohne sich allerdings für dessen "spezifische Ausformung" zu kümmern, bemerkt Kühne etwas irritiert, der meint, dass "zumindest bei Nicht-Hirnforschern" der Unterschied zwischen Bewusstseins- und anderen Zuständen von Interesse wäre. Was dem Rezensenten bei den Ausführungen Edelmans offensichtlich fehlt, ist die "Selbsterkenntnis" in die Tatsache, dass noch einige "Details" für eine Erklärung des Bewusstseins fehlen.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 11.11.2004

Die gerade zu Ende gehende "Dekade des Gehirns" hat kaum einen Denker und Wissenschaftler, der an der Schnittstelle von Neurowissenschaft und Philosophie forscht, unberührt gelassen. "Dennett, Crick, Churchland, Damasio, Pinker" - zählt Manuela Lenzen auf - haben Bücher zum Thema Gehirn und Bewusstsein geschrieben. Den Rekord hält allerdings Gerald M. Edelman, von dem gibt es gleich vier. Das besprochene ist nun eines, das "für Einsteiger" gedacht ist. Die Grundannahme Edelmans ist es, dass auch das Gehirn sich den evolutionären Prozessen von "Variation und Selektion" verdankt. Daraus folgt für ihn, dass das Hirn keineswegs wie ein Computer funktioniert, sondern als "degeneriert" zu verstehen ist (und dieser Begriff als positiv). Das heißt: Verschiedener Input kann zum selben Output führen, es gibt Mehrfachnutzungen von Neuronengruppen, kein 1:1-Verhältnis von Materie und Hirnleistung. Bewusstsein ist für Edelman nichts anderes als ein Nebenprodukt, das freilich für die Kommunikation - mit sich selbst und der Mitwelt - unverzichtbar ist. Die Hirnforschung tendiert zunehmend dazu, so die Rezensentin, das von Edelman entworfene Bild überzeugend zu finden.