Rumena Bužarovska

Mein Mann

Stories
Cover: Mein Mann
Suhrkamp Verlag, Berlin 2021
ISBN 9783518429761
Gebunden, 171 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Mazedonischen von Benjamin Langer. Sie sind mittelmäßige Dichter oder eitle Gynäkologen, die schlechte Bilder malen. Betrüger, Machos, Heuchler, lebendig, impotent oder tot. Ihre Frauen sind vor allem das: ihre Frauen. Gefangen in dysfunktionalen Beziehungen, die oft kein Fegefeuer sind, eher kleinliche laue Höllen. Hinter den Fassaden wird ein erbitterter Kampf um Wahrnehmung und Selbstverwirklichung geführt, ereignen sich bizarre, demütigende Episoden. Die Ich-Erzählerinnen, die hier manchmal zugewandte, fast immer aber erbarmungslose Porträts ihrer Männer entwerfen, entblößen zugleich sich selbst, ihre Lebensentwürfe und Hoffnungen - also Niederlagen, Illusionen und Peinlichkeiten.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.06.2021

Rezensent Tilman Spreckelsen bewundert am meisten die Kinderfiguren in den elf Geschichten über Beziehungen, die Rumena Buzarovska laut Rezensent so genau und ohne Scheu vor Katastrophen erzählt. Was die Kinder in gescheiterten Ehen aushalten müssen, machen die Stories für Spreckelsen sichtbar. Neben den "großartigen Kindergestalten" berühren ihn die von den Erzählerinnen sezierten Lebenslügen nicht minder.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 11.05.2021

Rezensentin Ursula März labt sich an der sympathischen Ratlosigkeit angesichts verfahrener Geschlechterbeziehungen in Rumena Buzarovskas Erzählungen. Auch der Blick auf mezedonische Verhältnisse scheint März die Texte zu etwas Besonderem zu machen und sie etwa von denen Yasmina Rezas abzuheben, die sich ebenfalls mit Rollenmustern in problematischen Paarbeziehungen befasst. Wie gnadenlos und auch komisch Buzarovska ihre ausschließlich weiblichen Erzähler-Figuren ihre Partnerschaft, ihre dichtenden beziehungsweise untreuen oder tyrannischen Ehemänner und ihre eigene Entmündigung sezieren lässt, findet März lesenswert. Die Autorin erweist sich als Meisterin des "grotesken Kammerspiels" und des "schmissigen" Dialogs, aber auch der Darstellung einer der Kaputtheit der Beziehungen innewohnenden Melancholie, erklärt März.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 10.04.2021

Rezensentin Marlen Hobrack entdeckt hinter den traditionellen Rollenbildern in Rumena Bužarovskas Erzählungen über die Beziehung zwischen Mann und Frau universelle Muster weiblicher Komplizenschaft mit patriarchalen Regeln. Für Hobrack eine abgründige Erfahrung. Die elf Ehe- und Männerporträts, gezeichnet aus Sicht der Frauen, scheinen Hobrack zunächst durchaus homogen - die Männer sind durchweg chauvinistische Paschas. Dass auch die Frauen dem immergleichen Typus entsprechen, verblüfft die Rezensentin. Wie die Frauen in den Geschichten mit der Untreue ihrer Partner umgehen, verärgert sie regelrecht. Zum Glück weiß die Autorin dergleichen mit grotesken Szenen und absurd komischen Wendungen abzufedern, erklärt Hobrack.
Stichwörter