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Stichwort
Österreich
297 Presseschau-Absätze - Seite 3 von 20
9punkt 01.06.2019 […] Blickt er in sein Heimatland Österreich, möchte Paul Jandl (NZZ) schier verzweifeln: Heinz-Christian Strache ist es offenbar wirklich gelungen, seine Landsleute davon zu überzeugen, dass das Ibizia-Video erstens ein gemeiner Trick war und er zweitens einfach zu besoffen war, sich anständig zu verhalten. "Bei der EU-Wahl am letzten Sonntag hat die Partei des Ibiza-Skandalisten kaum Stimmen verloren […] verloren. Zehntausende persönliche Vorzugsstimmen könnten reichen, um den Ex-Vizekanzler direkt ins EU-Parlament zu befördern. Einen Mann, der die demokratischen Verhältnisse in Österreich an reiche Russen verscherbelt hätte. Unter seinen Wählern gilt er als Patriot. ... Es ist der altbekannte, sich aus Opfermythen speisende Wir-sind-wir-Patriotismus, der dem Land etwas Verkniffenes und Unfrohes gibt. Er segelt […] segelt unter dem 'Vereinsbanner der Leute, die das Wimmerl im eigenen Gesicht erhabener dünkt als der Monte Rosa auf Schweizer Gebiet', wie Robert Musil sagt. Österreich wird noch kleiner, als es ohnehin schon ist. Das ist dann wieder ein Drama und kein Dramolett."
Asli Erdogan spricht mit Anne Backhaus von Spiegel online über ihre Gefängniserfahrung in der Türkei: "Es ist erschreckend, wie schnell […]
9punkt 24.05.2019 […] erklärt: "Das versteht ihr Deutschen so schwer. Dass wir in Österreich zwei Faschismen hatten: den hausgemachten Austrofaschismus und den Nationalsozialismus. Der faschistische österreichische Kanzler Dollfuß gilt als Patriot, weil er gegen Hitler war. Als wäre ein konkurrierender Faschismus gleich Antifaschismus. Nach dem Krieg hat man in Österreich entnazifiziert, aber nie die Distanzierung zum Austro […] heißen: zu viel Wind, zu viel Schmäh, zu viel selbstverliebtes Getue und zu wenig Ernst, Substanz, Zielstrebigkeit."
"In Österreich ist alles immer am schlimmsten gewesen", schrieb schon Thomas Bernhard in seinem Stück "Heldenplatz", erinnert Paul Jandl in der NZZ - und meint: Österreich ist sich bis heute treu geblieben. "Noch schlimmer als Bernhards Wut ist sein Mitleid. Jeder Versuch, die eigenen Landsleute […] Austrofaschismus hergestellt. Das erklärt bis heute die konservative Politik, eben auch diese Regierung, die wir bis gerade hatten. Man kann in Österreich Faschist sein ohne schlechtes Gewissen, man ist ja kein Nazi - man ist Patriot. Deswegen sind die österreichischen Rechten, Rechtsextremen und das Bürgertum mit seinen faschistoiden Tendenzen entrüstet, wenn man sie Nazis nennt. Sie sind auch wirklich […]