Christoph Hölz

Der Civil-Ingenieur Franz Jakob Kreuter

Tradition und Moderne 1813-1889
Cover: Der Civil-Ingenieur Franz Jakob Kreuter
Deutscher Kunstverlag, Berlin 2003
ISBN 9783422064256
Broschiert, 480 Seiten, 68,00 EUR

Klappentext

Mit 114 farbigen und 64 schwarzweißen Abbildungen. Der Civil-Ingenieur Franz Jakob Kreuter (1813 Lohr am Main/Unterfranken - 1889 Wien) zählte zusammen mit August von Voit und Friedrich Bürklein zu den Schülern Friedrich von Gärtners, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts die Baukunst durch kühne Glas-Eisen-Architekturen und farbige Sichtziegelbauten bereicherten. Wie kaum ein anderer Architekt seiner Zeit vermochte Kreuter noch einmal die auseinanderdriftenden Tätigkeitsfelder des Architekten und des Ingenieurs zu vereinen. 1839 ließ er sich in München als erster Civil-Ingenieur Bayerns nieder, womit er zum Ahnherr des freiberuflich tätigen Architekten im modernen Sinne wurde. Ab 1853 lebte und arbeitete er in Wien, Venedig und auf dem Balkan. In der Architektur widmete sich Kreuter vor allem dem privaten Wohnhausbau (Palais Schönborn in München, Villa Lindenhof am Bodensee, Umbau Palazzo Grassi in Venedig), beschäftigte sich aber gleichzeitig intensiv mit den Naturwissenschaften und der Nationalökonomie, er plante die Eisenbahnlinie für den Orient-Express und suchte während der Revolution von 1848 nach einer Lösung der politischen und sozialen Fragen. Als seine Hauptwerke gelten der Wintergarten in der Münchner Residenz (ab 1849; 1944 zerstört), die erste monumentale Glas-Eisen-Konstruktion in Bayern und das Casino auf der Roseninsel im Starnberger See, mit dem Kreuter 1850 ein vorbildliches Beispiel für den malerischen Villen- und Wohnhausbau in Süddeutschland der folgenden Jahre lieferte. Das Casino ist heute einer der wenigen erhaltenen Bauten Kreuters. In diesem kritischen Oeuvrekatalog sind erstmals mehr als 500 erhaltene, zum größten Teil unpublizierte Planzeichnungen und Aquarelle erfasst.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 29.04.2004

Bruno Meyer stellt den Ingenieur und Architekten Franz Jakob Kreuter, der von 1813-1889 lebte und wirkte, als einen der wichtigsten Architekten des bayrischen Hofes Maximilian II. vor. Detailliert zeichnet der Rezensent den Werdegang Kreuters nach, der nicht nur Gebäude für den Adel entwarf, sondern sich auch mit Industriebauten, Planung von Eisenbahnverbindungen und dem Getreideanbau beschäftigte. Meyer sieht das bewegte Leben und Werk des Architekten durch "zahllose Details", die der Kunsthistoriker Christoph Hölz zusammengetragen hat, anschaulich "rekonstruiert". Der Autor hat eine Fülle von Dokumenten gesichtet, die die Arbeiten Kreuters dokumentieren, so der Rezensent anerkennend. Er weist insbesondere auf das meist "farbige Planmaterial" hin, das seiner Meinung nach schon einen "eigenen Wert" darstellt, weil viele der dort festgehaltenen Bauten heute nicht mehr existieren.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 12.01.2004

Auf der Grundlage intensiver Archivrecherchen hat Christoph Hölz das Leben und Werk Franz Jakob Kreuters "vorbildlich rekonstruiert", lobt Stefan Rebenich dieses Buch über den fast völlig vergessenen Architekten und Ingenieur, der von 1813 bis 1889 lebte und u.a. die Villa Gruber ("Lindenhof") in München baute. Rebenich ist von der Person Kreuters fasziniert, denn dieser "vereinte auseinanderstrebende Wissenschafts- und Tätigkeitsfelder": Er war nicht nur Architekt und Ingenieur, sondern interessierte sich für nationalökonomische und chemische Forschungen, war Landwirt und Unternehmer und plante Arbeiterquartiere und Eisenbahntrassen, so die Auflistung des Rezensenten, der die Arbeit von Hölz ganz "vorzüglich" findet.
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