Bernd Nissen (Hg.)
Hypochondrie
Eine psychoanalytische Bestandsaufnahme
Psychosozial Verlag, Gießen 2003
ISBN 9783898061971
Kartoniert, 423 Seiten, 36,00 EUR
ISBN 9783898061971
Kartoniert, 423 Seiten, 36,00 EUR
Klappentext
Freud beklagte das "Dunkel der Hypochondriefrage als eine schwere Schande" für die Psychoanalyse. Bernd Nissen bringt mit diesem Überblickswerk etwas Licht in das Dunkel. Er präsentiert eine internationale und umfassende Bestandsaufnahme der psychoanalytischen Diskussion zum Thema Hypochondrie. In der Quintessenz der Beiträge zeigt sich, dass es neben neurotischer und psychotischer Hypochondrie eine weitere Untergruppe gibt, die sich durch schwere pathogene Rückzugsformen auszeichnet.
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31.03.2004
Der von Bernd Nissen herausgegebene Reader über die Hypochondrie wird für Fachleute unentbehrlich sein, prophezeit Caroline Neubaur und weist darauf hin, dass es sich um ein streng seriöses Fachbuch und nicht etwa um unterhaltsame Neuroliteratur a la Oliver Sacks handelt. Der Band enthält Abhandlungen über die verschiedenen psychoanalytischen Schulen, informiert Neubaur, wie sie der Hypochondrie theoretisch beizukommen versuchen, und etliche klinische Fallberichte. Hypochondrie, hält die Rezensentin fest, sei nach wie vor "eine Art terra incognita" für die Psychoanalytiker, es gebe keine eindeutige klinische Definition, wohl aber "mehrere überzeugende Erklärungsversuche". Zum Einstieg in den Sammelband bietet sich für Neubaur der Beitrag von Mechthilde Kütemeyer an, die sich der "affektiven Anatomie" annehme, sich aber ebenso an eine Unterschiedsbestimmung von Hysterie und Hypochondrie traue. Viele Autoren stimmten im übrigen darin überein, berichtet Neubaur, dass es sich bei Hypochondrie nicht um Körper-, sondern um Denkstörungen handele. Außerdem passe sie nicht ins Freund-Feind-Schema anderer psychischer Erkrankungen, denn der Körper werde im doppelten Sinne des Wortes als Verräter empfunden: er lasse einen im Stich, aber er zeige auch an, dass etwas los sei. Ein Leben völlig ohne Hypochondrie sei im übrigen nicht vorzustellen, schließt Neubaur ihren Artikel.
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