Jonathan Smith

Fenster zur Nacht

Roman
Cover: Fenster zur Nacht
dtv, München 2005
ISBN 9783423244657
Taschenbuch, 380 Seiten, 15,00 EUR

Klappentext

Er steht auf dem Höhepunkt des Erfolgs. Patrick Balfour, gefeierter Direktor einer Londoner Privatschule, ist auf dem Weg zum Ruhm, als er sich plötzlich mit der Polizei konfrontiert sieht. Er wird verhört und verhaftet, und die Verbrechen, die er begangen haben soll, sind schrecklich schäbig und ebenso peinlich: Er soll Benzin gestohlen und pädophile Fotos gemacht haben. Die Beweise, die man ihm vorlegt, sind scheinbar unwiderleglich. Hat er einen Doppelgänger? Oder hat er diese Dinge womöglich tatsächlich getan? Ein Psychothriller über Persönlichkeitsdiebstahl, ein Verbrechen, das sich schneller ausbreitet als Viren - und fast genauso tödlich sein kann.

Im Perlentaucher: Rezension Perlentaucher

Obgleich er als Nebenfigur einen walisischen Kommissar einführt, hat Smith mit Ermittlungsarbeit wenig im Sinn - und auch mit den Thrills, die die Genrezuordnung "Psychothriller" verspricht, recht eigentlich nichts. Es geht ihm vielmehr um das Porträt des Lehrers als Opfer eines Identitätsdiebstahls, darum auch, wie sehr einer, und sei er noch so überzeugt von sich und noch so arriviert, vom Bild abhängt, das die Welt sich von ihm macht...
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 23.07.2005


Der Diebstahl der Identität zu kriminellen Zwecken, also etwa der Raub der Kreditkartendaten, um unter falschem Namen Verbrechen zu begehen, ist längst eine gesellschaftliche Realität - und, so Kolja Mensing, eine faszinierende Vorlage für die Autoren der Kriminalliteratur. In seiner Rezension dieses Buches des britischen Autors Jonathan Smith verweist Mensing auf Vorläufer von Patricia Highsmith und Cornell Woolrich. In der Gegenwart ist das Problem aber gefährlicher geworden, wie der Held dieses Romans, der Medienpädagoge David Balfour feststellen muss, der sich mit Vorwürfen der Herstellung von Kinderpornografie konfrontiert sieht. Um eine weitere Ebene erweitert wird das ganze dadurch, so Mensing, dass Balfour selbst Romanautor ist und somit mit der Annahme fremder Identitäten vertraut.