Blauer Montag

Risse im Putz

Autonomie, Prekarisierung und autoritärer Sozialstaat
Cover: Risse im Putz
Assoziation A Verlag, Hamburg 2008
ISBN 9783935936729
Kartoniert, 192 Seiten, 14,00 EUR

Klappentext

Die Hamburger Gruppe Blauer Montag, die ihren Ursprung in den Jobber- und Erwerbsloseninitiativen der 1980er-Jahre hat, zählt zu den wenigen Zusammenhängen der autonomen Linken, die die "soziale Frage" seit Jahren zu ihrem zentralen Thema gemacht hat. Der Übergang von Welfare zu Workfare ist einer ihrer Untersuchungsgegenstände. Anders als die neokeynesianisch orientierte Traditionslinke, aber auch in Abgrenzung zu Vertretern eher neoliberaler Grundeinkommensvarianten stellt die Gruppe den Zusammenhang von kapitalistischem Kommando und Mehrwertabpressung im Produktionsprozess mit der sozialstaatlich regulierten Reproduktion in den Fokus ihrer Kritik. Mit ihren Texten interveniert sie in ein zwischen Autonomen und Linksgewerkschaftern angesiedeltes Debattenfeld um Arbeitsmarkt und Sozialpolitik. Der Blaue Montag formuliert dabei einen lebendigen Einspruch gegen Prekarisierung, Zwangsflexibilisierung und autoritären Sozialstaat.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 06.01.2009

Instruktiv findet Christiane Müller-Lobeck diesen Band der Hamburger Gruppe Blauer Montag, der sich kritisch mit den neuen Arbeitsformen befasst, mit denen die Wirtschaft seit einigen Jahrzehnten experimentiert. Sie findet darin jede Menge "Argumentationsfutter" für Leser, die der Ausrufung neuer Paradigmen in der Arbeitswelt skeptisch gegenüber stehen. Breiten Raum widme der Band der Auseinandersetzung mit dem neuen "aktivierenden Sozialstaat" ein. Müller-Lobeck hebt hervor, dass die Gruppe nicht prinzipiell gegen ein Arbeiten gemäß individuellen Ansprüchen ist, aber immer wieder mahnt, Arbeit sei so oder so "Unterwerfung" und die neuen Formen der Arbeitsorganisation seien nach Möglichkeit zu sabotieren.