Manfred Clauss

Alexandria

Eine antike Weltstadt
Cover: Alexandria
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2003
ISBN 9783608943290
Gebunden, 368 Seiten, 27,50 EUR

Klappentext

Manfred Clauss erzählt die wechselvolle Geschichte des antiken Alexandria und ihrer Bewohner aus allen Teilen der damaligen Welt. Diese Darstellung einer Weltstadt des Altertums umspannt die Epoche Alexanders des Großen, die Zeit der Ptolemäer, die Römerherrschaft und den Beginn des Christentums bis zur Eroberung durch die Araber.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 13.11.2003

Manfred Clauss' Buch über Alexandria bietet nach Ansicht von Rezensent Stefan Rebenich ein "facettenreiches Bild" der von Alexander dem Großen 332/331 v. Chr. gegründeten antiken Metropole. Clauss widmet sich zur Freude Rebenichs nicht nur der großen Politik, sondern vermittelt, gut lesbar, auch kulturgeschichtliches Grundwissen. Die Bedeutung der alexandrinischen Philologen für die Überlieferung der klassischen griechischen Literatur komme ebenso zur Sprache wie der römische Kaiserkult oder die Affäre zwischen Cäsar und Kleopatra. Etwas bedauerlich findet Rebenich allerdings, dass Clauss die Möglichkeiten vergleichender Betrachtung nicht nutzt und manche seiner Erklärungsversuche daher an der Oberfläche bleiben. Von seiner Erklärung der gewalttätigen Ausschreitungen etwa, die Alexandria immer erschütterten, zeigt sich Rebenich nicht wirklich überzeugt. Insgesamt vermisst er ein tiefergehendes Erkenntnisinteresse des Autors an seiner Materie.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 07.10.2003

Hans-Albrecht Koch schwärmt von Alexandria und ihrem neuesten Biografen: die Stadt des jungen Eroberers, der neuer Pharao und Wiedergänger des Zeus in einem war, bedeutender Handelsort und ruhmreiche Metropole des Geistes und der Wissenschaft, dazu ein "Schmelztiegel par excellence" - was für eine Stadt! Und was für ein großes, zurückhaltendes Buch, das Manfred Clauss, "seine tiefe Gelehrsamkeit hinter der Kunst des Erzählens" verbergend, über sie geschrieben hat! "Ein Jahrtausend Weltgeschichte im Spiegel des Schicksals einer Stadt" ist hier vereinigt auf den Seiten eines "gerade in seiner Nüchternheit hinreißenden Buches", rühmt Koch.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 01.10.2003

Frei von Mythologisierung, aber nicht von Mängeln: Manfred Clauss hat David Oels zufolge eine "gut lesbare, solide Studie" geschrieben, die in die glorreiche antike Vergangenheit Alexandrias ohne nostalgische Sehnsucht, dafür auf Basis der neuesten archäologischen Forschungen einführt. Alexandria sei bei ihm nicht Sehnsuchtsort, sondern eine "vitale Handels- und Wirtschaftsmetropole", die auf Grund ihrer Lage zum zentralen Umschlagplatz für den nah- und fernöstlichen Handel wurde und kräftig Zölle kassierte. Die Herrscher und ihre Religionen wechselten sich ab, Alexandria blieb sich gleich. Clauss' "Schwerpunkt und die eigentliche Leistung" sei jedoch eine "Sozialgeschichte der Stadtbevölkerung", die er aus den Bruchstücken der Überlieferung "überzeugend und nachvollziehbar" konstruiere. Dennoch habe das Buch ein erhebliches Problem: Man lese von diesem Konflikt, von jenem Kampf, und die Stadtgeschichte Alexandria füge sich so immer mehr zu einem Chaos, in dem eines ganz sicher weiter geholfen hätte: eine übergreifende Idee. Doch sie fehlt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 17.09.2003

Auch wenn Autor Manfred Clauss ein Althistoriker ist, richtet sich seine Geschichte der Stadt Alexandria, an ein breiteres Publikum, versichert Rezensent Karl Christ. In seiner Besprechung referiert Christ ausführlich den Werdegang der Stadt, der sich in der Gliederung des Buches widerspiegelt: etwa ein Drittel sei der glorreichen Zeit als Hauptstadt des Ptolomäerreiches gewidmet, ein weiteres Drittel Alexandrias Sonderstellung in der römischen Kaiserzeit, und der letzte Teil befasse sich mit der Zeit vor der Eroberung durch die Araber. Nachdem im vorigen Kapitel ein Schwerpunkt auf den alexandrinisch-jüdischen Auseinandersetzungen in der Vielvölkerstadt gelegen hatte, steht in diesem letzten Teil laut Christ die Geschichte des alexandrinischen Christentums im Mittelpunkt; hier sei der Religionshistoriker Clauss ganz in seinem Element, schwärmt der Rezensent, der an diesem Grundlagewerk nichts auszusetzen findet.
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