Nikola Richter

Die Lebenspraktikanten

Cover: Die Lebenspraktikanten
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2005
ISBN 9783596169924
Paperback, 190 Seiten, 8,00 EUR

Klappentext

Die Welt steht ihnen offen, sie sind behütet aufgewachsen, gesund ernährt und bestens ausgebildet, mobil, mehrsprachig, ideologisch unverdorben und informationstechnisch auf dem neues Stand sie sind bereit und bestens gerüstet, das Leben in die eigenen Hände zu nehmen. Erwachsen zu werden. Sie sind Meister der Anpassung an eine Gegenwart, die außer dem Wandel nichts Stetiges mehr kennt. Sie sind flexibel durch und durch, erfinden sich täglich neu. Sie sind professionelle Lebenspraktikanten mit mehreren Visitenkarten. Sie leben auf Probe. Vermutlich für immer.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 25.02.2006

"Aussichten wären schön, oder?", zitiert die Rezensentin Iris Hanika eine Figur des vorliegenden Buches. Doch selbst auf Aussichten ist keine Aussicht im Leben von Nikola Richters Figuren, allesamt studierte junge Leute, die sich gezwungen sehen, ein Praktikum nach dem anderen zu absolvieren, in der stets enttäuschten Hoffnung, dadurch Aussicht auf einen Arbeitsplatz zu bekommen. Auf diese "massive Entwürdigung", so die Rezensentin, vermögen sie allerdings nicht massiv zu reagieren. Denn dafür sehen sie die Verhältnisse und deren Lächerlichkeit zu klar. Ihre Geschichten erzähle Richter "geradeheraus", im Präsens und in einem "gleichmäßigen mittleren" Erzähltempo, das die Rezensentin an die heimelige Atmosphäre einer "kleinen Mozart-Sonate" erinnert. Als "nicht fiktiv" bezeichne die Autorin ihre Geschichte auf der Rückseite des Buches. Dem kann die Rezensentin, die sie als "genaue und glaubwürdige" Schilderungen gelesen hat, nur beipflichten. Tatsächlich sind Richters "Lebenspraktikanten", so das lobende Fazit der Rezensentin, ein "sachlicher Zustandsbericht über die Lebensverhältnisse akademisch gebildeter junger Erwachsener".
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