Michael Erler

Die Philosophie der Antike

Band 2/2: Platon
Cover: Die Philosophie der Antike
Schwabe Verlag, Basel 2007
ISBN 9783796522376
Gebunden, 792 Seiten, 112,00 EUR

Klappentext

Der Band steht in der von Friedrich Ueberweg und Karl Praechter vertretenen Tradition philosophie-historischer Darstellung, die sich durch eine enge Verbindung von Philosophie und Philologie auszeichnet. Denn zur Philosophiegeschichte gehört die Erklärung der philosophischen Dogmatik, die in der Antike aber oft durch fragmentarischen und literarischen Charakter der Quellen erschwert ist und deshalb philologischer Kompetenz bedarf. Dies ist auch und gerade bei Platon und seinem dialogischen Werk der Fall. Deshalb wird eine systematische Darstellung platonischer Lehre durch eine ausführliche Werkbeschreibung ergänzt, welche auch die literarischen Besonderheiten platonischer Dialogkunst berücksichtigt und dabei für die systematischen Teile, aber auch die einzelnen Schriften den Stand der wissenschaftlichen Diskussion dokumentiert. Die Werkbeschreibungen geben dem Leser die Möglichkeit einer ersten Orientierung über den Inhalt von Platons umfangreichem Werk. Die systematischen Teile informieren über wesentliche Aspekte der Philosophie Platons wie seine besonderen Philosophiebegriffe, seine Epistemologie, Ontologie, Psychologie, Kosmologie und politische Philosophie ebenso wie über Einzelaspekte wie Platons Haltung zur Bildung, zur Musik oder Mathematik.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 27.02.2008

Innerhalb der modernen Neufassung des dreibändigen Standardwerks zur Philosophiegeschichte, das Friedrich Ueberweg zwischen 1862 und 1866 geschrieben hat und das mittlerweile auf über 40 Bände angeschwollen ist, legt Michael Erler sein Handbuch zur Philosophie Platons vor, teilt Thomas Schirren mit. Gerade Platon bietet für Handbuchautoren besondere Schwierigkeiten, nicht nur wegen seiner herausragenden Stellung unter den antiken Philosophen, sondern auch wegen der dialogischen Form seiner Lehren, an denen sich von jeher die Geister der Forschung schieden, erklärt der Rezensent. Er hat deshalb durchaus Hochachtung vor dem Bemühen Erlers, die Philosophie Platons ausgewogen aus der Sekundärliteratur heraus darzulegen. Insbesondere die besondere "Denkbewegung", die sich im Dialogischen manifestiert, wird ein auf schnelle und systematische Information ausgelegtes Handbuch natürlich kaum gerecht werden können, so der Rezensent verständnisvoll, der das Lehrbuch immerhin für hervorragend geeignet hält, die Dialoge Platons thematisch und formal zu überblicken und somit die zentralen Themen der platonischen Philosophie zusammenzufassen. Was bei Erler allerdings fehlt, sei eine "moderne Dialogtheorie", die den Zugang zu Platon erleichtern und methodologisch absichern könnte, macht Schirren klar.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 19.02.2008

Höchste Anerkennung zollt Rezensent Rafael Ferber der neuen Ausgabe des Platon-Bandes in der Reihe "Grundriss der Geschichte der Philosophie". Das fast 800 Seiten umfassende Werk bietet in seinen Augen einen hervorragenden Überblick über die Platon-Forschung von der Antike bis zur Gegenwart. Er bescheinigt dem Autor Michael Erler, die verschiedenen, auch kontroversen Positionen und Interpretationen ausgewogen zu berücksichtigen. Ausgehend von der antiken Interpretationsgeschichte wird zu seiner Freude nicht nur die neueste angelsächsische und deutsche Literatur, sondern auch die französische, italienische und spanische zusammengefasst. Auch hinsichtlich der "sogenannten ungeschriebenen Lehren" Platons findet Ferber übersichtliche Informationen. Besonders hebt er die Akzentuierung Platons als Autor sowie der Untrennbarkeit der literarischen und philosophischen Aspekte seines Werks hervor. Beeindruckt hat ihn nicht zuletzt die Bibliografie, die über 6500 Titel enthält. Ferber schätzt den Band zudem als "flüssig und verständlich" geschrieben. Sein Fazit: "ein Monument der deutschsprachigen Geisteswissenschaften".

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