Therese Behr-Schnabel, Artur Schnabel

Ein halbes Jahrhundert Musik

Der Briefwechsel Artur Schnabel und Therese Behr-Schnabel 1900-1951
Cover: Ein halbes Jahrhundert Musik
Wolke Verlag, Hofheim 2016
ISBN 9783955931025
Gebunden, 2072 Seiten, 89,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Britta Materne und Ann Schnabel Mottier. Über ein halbes Jahrhundert, von 1900 bis 1951, schreiben sich das Musikerpaar Therese Behr-Schnabel und Artur Schnabel. Sie, eine aus Mainz stammende und um 1900 bereits arrivierte Liedsängerin und er, ein aus Wien kommender und zu jener Zeit noch nicht im Licht der Öffentlichkeit stehender Pianist. Wie kein zweiter Briefwechsel spiegelt er die bewegte Geschichte der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts mit zwei Weltkriegen und einem unvergleichlichen Kulturbruch, der die Vertreibung so vieler Musiker aus Deutschland bedeutete. Therese Behr-Schnabel ist dabei diejenige, die mit viel sprachlicher Phantasie und steter Neugier aus ihrem Lebensumfeld berichtet, Artur Schnabel derjenige, der eher intellektuell-geschliffen Zeit- und Kulturgeschehen zu reflektieren sucht.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 14.03.2017

Rezensent Hans-Klaus Jungheinrich würdigt dieses drei exzellent editierte Bände umfassende Werk mit Briefen des Künstlerpaares Artur und Therese Schnabel als "musikliterarischen Meteoreinschlag". In dem ausgewählten, aber dennoch ausgiebigen Briefwechsel erfährt der Kritiker nicht nur, wie sich die Beziehung zwischen dem Pianisten und Komponisten und der neun Jahre älteren Liedsängerin vom "fulminanten Liebesroman" über existentielle Verunsicherungen durch eine Affäre Arturs zu einem liebevollen Umgang miteinander entwickelte, sondern Jungheinrich liest auch - mitunter ein wenig strapaziert -, wie die "impulsive" Therese doch immer wieder zu ihrem Gatten "aufblickt". Mit großem Interesse verfolgt der Rezensent dagegen die Anekdoten und Urteile über Musikerkollegen wie Debussy, Rachmaninow, Hindemith, Krenek oder Furtwängler. Mit viel Lob bedenkt der Kritiker auch den verschwenderischen, wissenschaftlich fundierten Anmerkungsapparat - allerdings stört es ihn, dass dieser umständlicherweise in einem separaten Band herausgegeben wurde.