Paul Fiebig, Michael Gielen

Mahler im Gespräch

Die zehn Sinfonien
Cover: Mahler im Gespräch
J. B. Metzler Verlag, Stuttgart 2002
ISBN 9783476019332
Kartoniert, 233 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Michael Gielen hat sich ein Leben lang mit dem Sinfoniker Mahler auseinander gesetzt. Mit dem SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg hat er in den letzten Jahren eine Gesamtaufnahme der zehn Sinfonien begonnen, die voraussichtlich 2004 abgeschlossen sein wird und sukzessive auf dem SWR-eigenem CD-Label "faszination musik" erscheint. Im vorliegenden Buch gibt der Dirigent Gielen im Gespräch mit Paul Fiebig Rechenschaft über sein Bild der Sinfonien Mahlers, die er eingehend und von Werk zu Werk fortschreitend erläutert - einschließlich des Fragments der Zehnten und des "Lieds von der Erde". Dabei gehtes ihm nicht um persönliche Bekenntnisse, sondern - in der Nachfolge Schönbergs und Adornos - um die Vermittlung objektiver Einsichten in Form, Struktur und ideellen Gehalt der Musik. Auf diese Weise ist ein Buch entstanden, das einerseits in Mahlers Sinfonik einführt, andererseits Einsichten und Zusammenhänge nahe legt, die Mahlers Werk von exzentrischem Subjektivismus wie feuilletonistischer Beliebigkeit gleichermaßen befreit.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.04.2003

Nein, Mahler spricht hier nicht, stellt der Rezensent Gerhard R. Koch eingangs fest, sondern der Dirigent und Komponist Michael Gielen unterhält sich mit dem Rundfunkredakteur Paul Fiebig über Mahler. Koch ist regelrecht ergriffen. Als Dirigenten sagt er Gielen ein "Ineins von enthusiastischem Elan und Strukturbewusstsein" nach, und genau dies komme nun auch wieder in diesem Buch zum Tragen. Darum empfiehlt Koch auch, Gielens Mahler-Einspielungen und, wenn möglich, sogar die Partitur zur Hand zu haben, wenn man dieses Buch liest. Gielen komponiere in diesen Gespräche "im Geiste mit dem älteren Kollegen mit", schreibt Koch. Er spanne überdies ein fruchtbares Dreieck mit dem großen Vorgänger Bach und dem großen Nachfolger Helmut Lachenmann und knüpfe natürlich an das "epochale Mahler-Buch von Adorno" an. "Tiefe Einsichten" verdanke Gielen dem negativen Dialektiker, aber Koch stellt auch dankbar fest, dass sich Gielen von Adorno freimacht und etwa zur Ersten und zur Achten Sinfonie neue Einsichten formuliert.
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