Wilhelm Lehmbruck

Wilhelm Lehmbruck

Catalogue Raisonne der Skulpturen 1898-1919
Cover: Wilhelm Lehmbruck
Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2001
ISBN 9783884621721
Gebunden, 336 Seiten, 85,85 EUR

Klappentext

Bearbeitet von Dietrich Schubert. 48 Farbtafeln und 614 Abbildungen. Bekanntlich gehörte Wilhelm Lehmbruck (1881-1919) in den Kreis der expressionistischen Kunstrevolution; er stand den Malern der "Brücke" wie Ernst L. Kirchner und Erich Heckel und Dichtern wie Ludwig Rubiner und Fritz von Unruh nahe. Jetzt legt der Kunstwissenschaftler Dietrich Schubert nach zwölfjährigen Recherchen einen Catalogue raisonne, also einen kritischen Oeuvrekatalog, zu den Skulpturen des expressionistischen Bildhauers zwischen dem Frühwerk ab 1898 und dem Freitod 1919 vor. Seine Methode orientiert sich streng an den nachweisbaren Lebzeit-Exemplaren der Plastiken Lehmbrucks in getöntem Gips, getönten Steingüssen, Stuck, Terracotta und Bronze, - d.h. es wird die schwierige Aufgabe gelöst, das genuine Oeuvre Lehmbrucks, das hinter den zahlreichen Nach- und Neugüssen der Witwe seit 1920 steht, zu rekonstruieren.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 27.02.2003

Samuel Herzog würdigt diesen Catalogue Raisonneder Skulpturen Lehmbrucks als "ersten gewichtigen Schritt", um das Werk des Bildhauers, der sich 1919 das Leben nahm, einer wissenschaftlichen Betrachtung zugänglich zu machen. Er erkennt die "riesige und bestimmt nicht immer amüsante Arbeit" des Autors staunend an, der daran gegangen ist, die Skulpturen, die zu Lebzeiten des Bildhauers entstanden sind von unzähligen postumen Kopien und eigenhändigen Abgüssen zu unterscheiden. Durch diesen Katalog werden einige Werke als nach dem Tod Lehmbrucks entstandene Kopien identifiziert und somit ihr Wert als "Original" geschmälert, meint der Rezensent, der deshalb auch "Widerstand" gegen einige Zuschreibungen des Autors erwartet. Auch wenn durch die große Genauigkeit und den "Anspruch", eine möglichst komplette Bestandsaufnahme der Werke zu leisten, die Übersichtlichkeit ein bissen gelitten hat, wie Herzog moniert, lobt er doch diesen ersten kritischen Katalog als enorme Forschungsleistung.