Klaus-Jürgen Bremm

70/71

Preußens Triumph über Frankreich und die Folgen
Cover: 70/71
WBG Theiss, Darmstadt 2019
ISBN 9783806240191
Gebunden, 336 Seiten, 25,00 EUR

Klappentext

Es muss ein unglaublicher Triumph für Preußen gewesen sein: Bei Sedan wird der französische Kaiser Napoleon III. gefangen genommen, die deutschen Truppen marschieren auf die französische Hauptstadt und bombardieren Paris, und am 18. Januar 1871 wird Wilhelm I. in Versailles zum Herrscher des neuen, Zweiten Kaiserreichs gekrönt. Der preußische Sieg und die Reichsgründung waren aber auch die entscheidende Wegscheide für die weitere politische Entwicklung Europas, die nur vor dem Hintergrund der Zeit verstanden werden kann.Klaus-Jürgen Bremm schreibt eine umfassende Gesamtdarstellung des Deutsch-Französischen Krieges. Zum 150. Jahrestag erklärt er die komplexe politische Lage nach dem Wiener Kongress und die Gründe für diesen ersten modernen Krieg. Und er macht verständlich, wie dieser Krieg aus der Mentalität der Zeit heraus, dem wachsenden Nationalstolz, zu verstehen ist.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 15.10.2019

Rezensent Stephan Speicher scheint zu gefallen, dass es ein weiteres neues Buch zum deutsch-französischen Krieg von 1870/71 gibt, denn es kommt ihm so vor, als sei das Überraschende der französischen Niederlage von damals historisch selten aufgearbeitet worden. Das Buch von Bremm bezeichnet er früh in seiner Besprechung als "knapp, flink und äußerst meinungsstark". Während er dann mit diplomatischen und militärischen Details aus der Vorbereitung und Durchführung des Krieges glänzt, auch Marx und Moltke in ihren Beurteilungen in Stellung bringt, verliert man leider etwas den Blick dafür, was davon denn nun bei Bremm steht und was sich vielleicht anderen Lektüren verdankt. Immerhin bleibt im Gedächtnis der Hinweis des höchst interessierten Rezensenten auf den in diesem Krieg liegenden Keim eines industrialisierten und nationalistisch motivierten Krieges.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.10.2019

Rezensent Andreas Kilb hat seine Einwände gegen Klaus-Jürgen Bremms Sicht auf den Deutsch-Französischen Krieg. Dass der Autor seiner eigenen Logik folgt und dabei Zusammenhänge und zum Beispiel die Kriegswirtschaft außer Acht lässt, wenn er vor allem militärgeschichtlich argumentiert, führt laut Kilb dazu, dass Bremm oft nur die Oberfläche des Geschehens erfasst. Für ein umfassenderes Bild hätte sich der Rezensent Zeitzeugenberichte gewünscht. Um seine Neugier auf die damaligen Verhältnisse in Frankreich zu stillen, greift er zu Maupassants Novellen. Darüber hinaus hätte er gern mehr über die Diplomatie gelesen und über das Agieren Bismarcks.
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