Max Bloch (Hg.)

Albert Südekum. Genosse, Bürger, Patriarch

Briefe an seine Familie 1909-1932
Cover: Albert Südekum. Genosse, Bürger, Patriarch
Böhlau Verlag, Wien 2017
ISBN 9783412506278
Gebunden, 288 Seiten, 40,00 EUR

Klappentext

1944, ein Jahr vor seiner Hinrichtung, umriss Carl Friedrich Goerdeler in einem Brief an Albert Südekums Witwe dessen Charakter folgendermaßen: "Stets hilfsbereit strebte er unentwegt und sich selbst treu seinem Ideal nach. Welch schöneren Inhalt kann es für das Leben und Wirken eines Mannes geben!" Die hier erstmals veröffentlichten privaten Briefe Südekums zeigen seinen Weg bis zum Kulturbruch von 1933. Sie geben Einblicke in die Lebenswelt eines progressiven Bürgerlichen, der als SPD-Reichstagsabgeordneter, preußischer Finanzminister, Wirtschaftsfunktionär und Vorstandsmitglied des Vereins zur Abwehr des Antisemitismus dem Ziel des sozialen Ausgleichs diente. Sie können somit auch als eine Quelle zur politischen Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts gelesen werden. Die Kondolenzbriefe, die seine Ehefrau im Frühjahr 1944 erreichten, spiegeln seine Bedeutung als Netzwerker der Anti-Hitler-Bewegung wider.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.06.2017

Petra Weber scheint etwas enttäuscht, dass die von seinem Biografen Max Bloch herausgegebene Korrespondenz des Sozialdemokraten Albert Südekum mit seiner Familie so wenig die oppositionelle Haltung Südekums während der NS-Zeit beleuchtet. Im Vordergrund der Briefe aus den Jahren 1909 bis 1932 steht laut Weber eher das Persönliche. Politisches erfährt die Rezensentin allenfalls aus den Kriegsbriefen, wobei sie die Briefe, die Südekums Rolle bei der Erstellung der Friedensresolution von 1917 dokumentieren, bereits an anderer Stelle lesen konnte. Ansonsten ist für sie gut zu erkennen, dass Südekum ein Mann war, der seinen bürgerlichen Lebensstil selbst während des Krieges pflegte.
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