Dave Eggers

Every

Roman
Cover: Every
Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2021
ISBN 9783462001129
Gebunden, 592 Seiten, 25,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Klaus Timmermann und Ulrike Wasel. Der Circle ist die größte Suchmaschine gepaart mit dem größten Social-Media-Anbieter der Welt. Eine Fusion mit dem erfolgreichsten Onlineversandhaus brachte das reichste und gefährlichste - und seltsamerweise auch beliebteste - Monopol aller Zeiten hervor: Every. Delaney Wells ist "die Neue" bei Every und nicht gerade das, was man erwarten würde in einem Tech-Unternehmen. Als ehemalige Försterin und unerschütterliche Technikskeptikerin bahnt sie sich heimlich ihren Weg, mit nur einem Ziel vor Augen: die Firma von innen heraus zu zerschlagen. Zusammen mit ihrem Kollegen, dem nicht gerade ehrgeizigen Wes Kavakian, sucht sie nach den Schwachstellen von Every und hofft, die Menschheit von der allumfassenden Überwachung und der emojigesteuerten Infantilisierung zu befreien. Aber will die Menschheit überhaupt, wofür Delaney kämpft? Will die Menschheit wirklich frei sein?


Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 23.10.2021

Fabian Wolff ist enttäuscht von Dave Eggers' Fortsetzung seines Bestsellers "The Circle". Der Versuch, die Geschichte eines allmächtigen Tech-Unternehmens fortzuschreiben, nunmehr mit einer weiblichen Hauptfigur, die das Firmenimperium von innen heraus zerstören will, misslingt laut Wolff gründlich. Das liegt laut Rezensent an der schieren Unkenntnis der Sozialen Netzwerke, mit der sich der Autor dem Thema nähert. Für eine handfeste Dystopie scheint es Wolff einfach zu "lauwarm". Sollte der Roman als Satire konzipiert worden sein, versteht Wolff indes den Humor nicht. Stumpfe Bezüge zur Wirklichkeit und unausgegorene Dialoge überzeugen den Rezensenten nicht. So berechtigt die Kritik an der Dynamik der Social-Media-Plattformen auch ist, bevor man darüber schreibt, sollte man sie begreifen, findet er.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 19.10.2021

Fabian Wolff ist enttäuscht von Dave Eggers' Fortsetzung seines Bestsellers "The Circle". Der Versuch, die Geschichte eines allmächtigen Tech-Unternehmens fortzuschreiben, nunmehr mit einer weiblichen Hauptfigur, die das Firmenimperium von innen heraus zerstören will, misslingt laut Wolff gründlich. Das liegt laut Rezensent an der schieren Unkenntnis der Sozialen Netzwerke, mit der sich der Autor dem Thema nähert. Für eine handfeste Dystopie scheint es Wolff einfach zu "lauwarm". Sollte der Roman als Satire konzipiert worden sein, versteht Wolff indes den Humor nicht. Stumpfe Bezüge zur Wirklichkeit und unausgegorene Dialoge überzeugen den Rezensenten nicht. So berechtigt die Kritik an der Dynamik der Social-Media-Plattformen auch ist, bevor man darüber schreibt, sollte man sie begreifen, findet er.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 18.10.2021

Rezensentin Katharina Granzin ist ein wenig enttäuscht davon, dass die Satireabsichten in Dave Eggers "Every" die Handlung des Buches überlagern. Der amerikanische Autor schreibt hier seinen erfolgreichen Roman "Der Circle" fort, in dem die Protagonistin Delaney die von "Circle" in "Every" umbenannte und deutlich einflussreichere Firma von innen heraus zu Fall bringen möchte, beschreibt Granzin. Die Rezensentin findet die dargestellten technischen Innovationen durchaus authentisch, die narrative Vorgehensweise Eggers ist ihr zufolge trotz seiner Unterhaltsamkeit und Variation jedoch etwas ermüdend, da er sein Grundprinzip ein wenig zu Tode reite. Dadurch sei leider auch das als schockierend gedachte Ende nicht mehr wirklich überraschend, sogar beinahe vorhersehbar, schließt die Rezensentin.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 07.10.2021

Rezensent Andrian Kreye findet, dass Dave Eggers "Every" vor dem Hintergrund der kürzlich in die Öffentlichkeit getretenen Facebook-Whistleblowerin Frances Haugen das Buch der Stunde ist. Der Autor hat zwar selbst kaum etwas mit digitaler Technologie am Hut, erzählt jedoch in seinem neuen Buch, das eine Fortsetzung seines Bestsellers "The Circle" ist, von Mae Holland und der digitaltechnologischen Metafirma "Every", deren Chefin sie ist, erklärt Kreye. Am amüsantesten findet der Rezensent die beschriebenen und stets ansteigenden "technologischen Zumutungen". Zwar kann ihn das Figurenpersonal nicht ganz überzeugen, dafür aber das beinahe perfekte Handwerk des Autors mit den ordentlich getakteten Plot-Twists und Pointen, die Eggers' Hollywood-Erfahrung durchscheinen lassen. Seine Sprache und die dazugehörige deutsche Übersetzung tragen Kreye auch in längeren Sequenzen durch die Handlung. "Ein tolles Buch", kann der Rezensent da nur schließen.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 03.10.2021

Rezensent Florentin Schumacher lässt sich ein auf Dave Eggers' Fortsetzung von "The Circle". Auch wenn der Autor auf Ambivalenzen in der Handlung und bei seinen Figuren weitgehend verzichtet, wie Schumacher feststellt, bietet ihr Eggers mit seiner Dystopie über einen alles kontrollierenden E-Commerce-Giganten wiederum unterhaltsame, durch jede Menge Cliffhanger aufgestachelte Lektüre. Wie eine junge Angestellte den Konzern von innen heraus sabotieren will, erzählt Eggers laut Rezensentin in klaren Gut-Böse-Kontrasten, aber dennoch mit Aha-Effekt. Dass wir alle nur auf die im Buch geschilderten "lebenserleichternden" Innovationen und Apps warten, daran hat Schumacher keinen Zweifel.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 02.10.2021

Mladen Gladic fällt auf, wie sehr Dave Eggers' Fortsetzung seines Erfolgsromans "The Circle" Buch sein will, weniger Verfilmungsvorlage. Gleich drei Motti zieren den Anschlusstext zur Tech-Dystopie, staunt er. Die "Rachegeschichte" der Aufsteigerin Mae Holland, die ihr Unternehmen von innen heraus sprengen will, überzeugt den Rezensenten durch einen rasanten Plot und noch mehr durch die Bezüge zur Gegenwart des Überwachungskapitalismus, die dem aufmerksamen Leser nicht entgehen werden, wie Gladic vermutet. Für Gladic eine durchaus "smarte" Kulturkritik, deren Verfilmbarkeit sich aber bald erweisen wird, wie er vermutet.