Typex

Andy - A Factual Fairytale

Leben und Werk von Andy Warhol
Cover: Andy - A Factual Fairytale
Carlsen Verlag, Hamburg 2018
ISBN 9783551738769
Gebunden, 568 Seiten, 48,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Cornelia Holfelder-von der Tann. Andy Warhol war ein Künstler, dessen Einfluss auf die Welt weit über seine Zeit hinaus reicht. Typex zeichnet Warhols Leben vom armen Einwandererkind bis zu den schwindelerregenden Höhen des Starkults nach. Seine private Seite ebenso wie seine künstlerische, seine Zerrissenheit zwischen gnadenloser Selbstvermarktung und künstlerischer Selbstverwirklichung, seine Freundschaften mit anderen großen Künstlern ebenso wie das exzessive Partyleben der Szene. Gastauftritte in Leben und Buch haben Stars aus Film, Kunst, Literatur und Musik, wie Marilyn Monroe, Greta Garbo, Jackson Pollock, Truman Capote, Lou Reed, The Velvet Underground & Nico, Bob Dylan, Jean-Michel Basquiat und Michael Jackson.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 07.03.2019

Kunst und Comic, das ist eigentlich eine natürliche Verbindung, denkt sich Rezensent Christian Gasser und wird in dieser Meinung neuerdings von Kunstmuseen bestätigt. Die Frage ist jedesmal, wie geht der Comic-Künstler mit der Kunst um: Imitiert er den Stil des Künstlers? Bleibt er bei seinem eigenen, setzt er die Kunst als Zitat ein? Was alles möglich ist, findet Gasser wunderbar veranschaulicht in drei - wie er findet: großartig gelungenen - Comic-Künstlerbiografien: Typex' "Andy", Lars Fiske "Grosz" und  Catherine Meurisses "Olympia in Love". Der niederländische Comic-Zeichner Typex hat seine Andy-Warhol-Biografie in zehn Kapitel eingeteilt, in denen er die Lebensstationen Warhols auf jeweils zwölf Sammelkarten nacherzählt. Doch übernimmt Typex keins der berühmten Warhol-Motive: keine Suppendose und kein Monroe-Porträt. Statt dessen bedient er sich laut Gasser - genau wie Andy Warhol - an den damals populären Grafiken und Comics. Für den Rezensenten entsteht so eine inspirierende und äußerst aufschlussreiche Künstlerbiografie.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 05.01.2019

Ralph Trommer wuchtet den Ziegel des niederländischen Künstlers Typex auf den Couchtisch. Die umfangreiche biografische Hommage an Warhol bildet laut Rezensent Warhols bewegtes Leben ab, chronologisch, episodisch, realistisch, beginnend mit Warhols Kindheit, unter Verwendung von allerhand Popzitaten und die Stationen im Leben des Künstlers so verdichtend, dass jeweils eine ganze Epoche vor dem Leserauge ertsteht. Der Zeichenstil erinnert Trommer an Undergroundcomix, das Layout an Will Eisner. Insgesamt für ihn ein unterhaltsames, vielschichtiges Warhol-Porträt, das grafisch alles andere als unterkomplex daherkommt und lieber Pop-Referenzen streut als analytische Spurensuche zu betreiben.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 27.11.2018

Anspielungs- und abwechslungsreich fand Rezensent Thomas von Steinaecker die 550 Seiten starke Comic-Biografie von Andy Warhol, die der niederländische Künstler Typex gezeichnet und geschrieben hat. Obwohl Steinaecker glaubt, dass die Graphic Novel an Genauigkeit und Wandlungsfähigkeit kaum zu übertreffen ist, hält er sie für nicht ganz gelungen, denn laut Kritiker verliert Typex sich leider so häufig in Nebenplots rund um Warhols berühmte Begleiter, dass der eigentliche Star der Biografie letztlich trotz allem Aufwand farblos bleibt. Offenbar hätte der Rezensent dem Autor etwas mehr Mut zum Fabulieren gewünscht.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 16.11.2018

Natürlich ist der Comic das einzig angemessene Medium, um eine Geschichte wie die Andy Warhols zu erzählen - die Biografie eines Künstlers, der immer wieder behauptete, seine Bilder bestünden nur aus Oberfläche und der auch sein Leben so öffentlich lebte, als verberge es nichts. Der Zeichner Typex ermöglicht es seinen Leser nun einen Einblick ins Private, die "Geschichte hinter den Bildern" zu bekommen, jedoch ganz ohne sich dazu zum Voyeur machen zu müssen, erklärt Rezensent Christian Bos. Typex erzählt von der Kindheit des Künstlers, von seinen Anfängen als Zeichner in den 50ern und seinem Ruhm als Pop Artist in den 70ern, lesen wir. Dabei passt der Zeichner seinen Stil jeweils den Bilderwelten dieser verschiedenen Epochen an, was allerdings nicht bedeutet, dass er dafür seine eigene Handschrift ganz aufgeben müsste, so Bos. Eine Biografie Warhols wäre allerdings unvollständig ohne einen Gesamteindruck von der Pop-Welt, in der sich der Künstler damals bewegte, sowie seiner prominenten Mitstreiter. Daher nimmt sich der Comiczeichner viel Zeit und Raum, um die Stimmung der Zeit in Städten, in Szenen, in Räumen einzufangen und natürlich auch zahlreichen Stars ihren gebührenden Auftritt zu erlauben, so der hingerissene Rezensent.